Trio Infernal:

Trio Infernal“ von Francis Girod schildert die bizarre Geschichte eines mörderischen Terzetts, glanzvoll besetzt mit Michel Piccoli, Romy Schneider und Mascha Gonska. Mit drastischen Darstellungen, schonungslos direktem Spiel und egoistisch agierenden Charakteren, erfüllt dieser Streifen alle Voraussetzungen eines Skandalfilms. Die manchmal bizarre Handlung um das mörderische, auf Versicherungsbetrug spezialisierte Terzett entstammt wahren Ereignissen, und zwar dem Fall des Mörders Georges-Alexandre Sarrejani. Dieser wurde am 10. April 1934 in Aix-en-Provence hingerichtet. In „Trio Infernal“ beweist Romy Schneider einmal mehr, warum sie ihr früherer Filmpartner Jean-Louis Trintignant „die erotischste Frau, die ich kenne“ nannte. Sie gibt sich verwerflich und unwiderstehlich zugleich.

Inhalt des Films

Marseille 1931. Die junge Deutsche Philomene Schmidt (Romy Schneider), die als Pflegerin bei einer reichen Greisin angestellt war, hat ihren Job verloren – die alte Frau ist gestorben. Philomene steht auf der Straße. Ihr Liebhaber, Villette, will oder kann sie nicht heiraten, er behauptet, seine Frau sei seit dem 1. Weltkrieg vermisst. Ein anderer Bekannter, Rechtsanwalt George Sarret (Michel Piccoli), kann jedoch helfen: Er zaubert einen – gefälschten – Totenschein von Madame Villette hervor. Nun kann Philomene Villette heiraten. Als Gegenleistung macht Sarret Philomene und ihre Schwester Catherine (Mascha Gonska) zu seinen Geliebten. Villette stirbt bald nach der Hochzeit. George Sarret äußert sein Bedauern, keine Lebensversicherung auf ihn abgeschlossen zu haben. Das war zwar scherzhaft gemeint, aber daraus entsteht eine Idee. Sarret ist fest entschlossen, mit seinen beiden deutschen Mädels Versicherungsbetrug als neues Geschäftsmodell zu betreiben.

Sein nächstes Opfer ist der altersschwache Detreuil. Diesen verkuppelt er mit Catherine. Um eine Versicherung im Namen von Detreuil zu Gunsten seiner jungen Frau abzuschließen, bedient sich Sarret des Kleinkriminellen Chambon, der sich als Detreuil ausgibt. Die Rechnung geht auf, Detreuil stirbt bald, Sarret kassiert die Versicherungssumme. Er teilt den Betrag mit den Schwestern Schmidt, aber Chambon geht leer aus und man muss ihn folglich loswerden. Zum Glück ist Chambon mit der reichen Pfandleiherin Noemie verheiratet. Man trifft sich zu viert in einem Landhaus, Sarret bringt das Ehepaar Chambon um. Gemeinsam mit seinen beiden Geliebten vernichtet er die Leichen in einem Salzsäurebad. Das Vermögen der Eheleute wird durch einen Trick kassiert und so ganz nebenbei kann man noch eine Lebensversicherung durch den Tod eines Schuhmachers mitnehmen.

Das Geschäft blüht und George Sarret beschließt, in die Politik zu gehen. Um einen konkurrierenden Kandidaten für die kommende Wahl auszuschalten, wird er durch Sarret mit kompromittierenden Fotos in eindeutig ehebrecherischen Situationen kaltgestellt. Die Geschäftspraktiken werden nun von Sarret etwas verändert, um nicht aufzufliegen. Es wird eine Lebensversicherung auf Catherine abgeschlossen. Philomene findet ein todkrankes Mädchen namens Magali, das keine Verwandten hat und an Catherines Stelle sterben soll. Catherine verführt das lesbische Mädchen und dieses fasst wieder neuen Lebensmut. Erschrocken über ihre Tat begeht Catherine Selbstmord. Im Trauerzug bei Catherines Beerdigung sagt Sarret zu Philomene: „Die Versicherung hat gezahlt!“. Bald darauf heiraten die beiden.

Produktionsgeschichte

Der Film basiert auf einem echten Kriminalfall. Der wahre Täter und Serienmörder, Georges Alexandre Sarrejani, wurde am 10. April 1934 in Aix-en-Provence hingerichtet. Im Film, einem makabren, bösen Schauerstück, brilliert die entfesselt spielende Romy Schneider in der Rolle der lebenshungrigen und skrupellosen Luxusfrau. Während die französische Kritik Romy Schneider als das „charmante Monster“ feierte, war die deutsche Presse vom Wandel „ihrer Sissi“ geschockt. Für die Rolle der Catherine war ursprünglich Uschi Glas vorgesehen. Nach dem Studium des Drehbuchs lehnte sie die Rolle als zu scheußlich ab. Regisseur Francis Girod besetzte daraufhin die noch unbekannte Polin Mascha Gonska.

Die deutsche Zensur genehmigte zunächst nur eine auf 84 Minuten gekürzte Fassung mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren. Diese Fassung lief auch in den deutschen Kinos. Hier liegt nun die Originalfassung vor. Diese war den deutschen Behörden ein wirklicher Dorn im Auge und daher stand diese vom 22.01.1983 bis zum 28.12.2007 und damit fast 25 Jahre auf dem Index für jugendgefährdende Medien.

Den Soundtrack zum Film komponierte kein Geringerer als Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod„, „Todesmelodie„, „Angst über der Stadt„, „Der Profi„, „Frantic“, „The Untouchables„).

P Trio Infernal ohne FSK

Original Titel: Le trio infernal

Regie: Francis Girod

Drehbuch: Solange Fasquelle (Novelle), Francis Girod, Jacques Rouffio

Schauspieler*innen: Michel Piccoli, Romy Schneider, Mascha Gonska, Philippe Brizard, Jean Rigaux, Monica Fiorentini Hubert Deschamps. Monique Tarbès, Andréa Ferréol, Luigi Zerbinati, Francis Claude, Pierre Dac Pierre Dac, Jean-Pierre Honoré, Henri Piccoli, Martine Ferrière, iNcole Chomo, Isabelle Lebel, Adolfo Geri, Fanny Renan, Rolph Spath

Produzenten: Raymond Danon, Jacques Dorfmann, Wolfdieter von Stein

Koproduzent: Ennio Nobili

Kamera: Andréas Winding

Schnitt: Claude Barrois

Bühnenbild: Philippe Turlure

Kostüme: Jacques Fonteray

Produktionsleitung: Alain Coiffier

Synchronstimme Michel Picolli: Harry Meyen

Musik:  Ennio Morricone

 

Produktionsfirmen: Belstar Productions, Film 66 – Fox Europe Paris, Lira Films, Oceania Produzioni Internazionali Cinematografiche, T.I.T. Filmproduktion

Produktionsjahr: 1974

Genre: Komödie, Krimi, Horror

Länder: Frankreich, Italien, Westdeutschland

Sprache: Französisch

Synchronisationen: Englisch, Italienisch, Deutsch

Drehort: Paris (Frankreich)

Länge: 105 Min

FSK: 18

Seitenverhältnis: 1.66 : 1

Sound Mix: Mono

Auflösung: Full HD (neue 4K-Abtastung)

Weitere Titel:

Deutsch: Trio Infernal

Italienisch: Trio infernale

Englisch: The Infernal Trio

Spanisch: El trío infernal

Portugiesisch: O Trio Infernal

Griechisch: Τα όργια του κολασμένου τρίο, Διαβολικό τρίο (Alternativtitel)

Türkisch: Şeytani Üçlü

Finnisch: Pirullinen kolmikko

Russisch: Адское трио

Japanisch: 地獄の貴婦人

Filmlabel: Artkeim² (Edition ParaSol Videothèque)

Verleih: UCM.ONE

 

Kinostart Frankreich: 22.05.1974

Kinostart Deutschland: 30.08.1974

Kinostart USA: 08.11.1974

Mediabook (Blu-Ray+DVD): 27.05.2022

Über Regisseur Francis Girod

Francis Girod wurde am 9. Februar 1944 in Semblançay in Frankreich geboren. Er wuchs in Brüssel auf und studierte Journalismus. Tätig war er als Hochschullehrer, Journalist, Drehbuchautor, Filmregisseur und Produzent. Er erhielt viele Auszeichnungen, so zum Beispiel den Ordre national du Mérite, den Ordre des Arts et des Lettres, sowie den Legion d´honneur. Er starb am 19.11.2006 in Bordeaux an einem Herzinfarkt.

Filmografie (Auswahl)

1974 Trio Infernal
1977 Die wilden Mahlzeiten
1980 Die Bankersfrau
1984 Eine politische Liebesaffäre
1986 Abstieg zur Hölle

Über Michel Piccoli

Jacques Daniel Michel Piccoli wurde am 27. Dezember 1925 in Paris als Sohn eines Musikerehepaares geboren. Michel Piccoli besuchte das Collège Sainte-Barbe in Paris und studierte dort Schauspiel. Danach spielte er an verschiedenen Bühnen in Frankreich. 1945 begann seine Laufbahn als Filmschauspieler. Er wurde zunächst in kleinen Rollen besetzt, einen ersten größeren Erfolg erreichte er 1955 in Jean Renoirs Film „French Can Can“ an der Seite von Jean Gabin. Es folgten bald eine Reihe von Filmen unter Regisseur Luis Buñuel, darunter die Klassiker „Pesthauch des Dschungels“ und „Tagebuch einer Kammerzofe“. Alfred Hitchcock besetzte ihn 1969 im Spionageklassiker „Topas“. Hier spielte er den am Ende als Chef des Spionagerings entlarvten Drahtzieher. Hitchcock war von ihm begeistert und bedauerte nach Drehende, nicht ihm an Stelle von Frederick Stafford die Hauptrolle im Film übertragen zu haben.

Eine seiner häufigsten Filmpartnerinnen war Romy Schneider, besonders in der gemeinsamen Zusammenarbeit mit Regisseur Claude Sautet. Filme wie „Das Mädchen und der Kommissar“, „Mado“ sowie „Die Dinge des Lebens“ sind heute Klassiker. Auch in Romy Schneiders letztem Film „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ spielte Michel Piccoli die männliche Hauptrolle. Ihr erster gemeinsamer Film war 1966 „Schornstein Nr. 4“. Nach diesem Film dichtete man den beiden eine Affäre an. Piccolis erste Liebe war allerdings das Theater. Zwischen seinen vielen Filmdrehs stand er immer wieder auf der Bühne. Michel Piccoli hatte als Schauspieler eine unglaubliche Ausstrahlung und Präsenz. Er brauchte nur einfach da zu sein, um sein Publikum zu faszinieren. Man hat manchmal den Eindruck, wenn er einfach nur sitzt, steht, da ist, ist er am besten. Nein, rauchen muss er noch. Piccoli war der beste Filmraucher in der Kinogeschichte. Kein anderer konnte so elegant rauchen wie er.

Michel Piccoli war drei Mal verheiratet. 1954 heiratete er die Schauspielerin Éléonore Hirt, 1966 nach einer Affäre die Chansonsängerin Juliette Gréco. Von 1978 bis zu seinem Tod war er mit der Drehbuchautorin Ludivine Clerc verheiratet. Aus diesen Verbindungen gingen drei Kinder hervor. Die Tochter Anne-Cordélia Piccoli stammte aus der Ehe mit Éléonore Hirt, Tochter Missa Piccoli und Sohn Inord Piccoli adoptierte er gemeinsam mit Ludivine Clerk. Michel Piccoli starb am 12.5.2020 in Saint-Philbert-sur-Risle in der Normandie an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 94 Jahre alt. Er stand 70 Jahre auf der Bühne und vor der Kamera. Er galt als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller Frankreichs. Mit seinem Tod endete eine Kinoepoche.

Filmografie (Auswahl)

1945 Das Geheimnis der Berghütte
1954 French Can Can
1955 Das große Manöver
1956 Pesthauch des Dschungels
1957 Die Hexen von Salem
1963 Die Verachtung
1964 Tagebuch einer Kammerzofe
1965 Mord im Fahrpreis inbegriffen
1966 Brennt Paris?
1967 Schöne des Tages
1969 Topas
Die Dinge des Lebens
1970 Das Mädchen und der Kommissar
1972 Das Attentat
1973 Das große Fressen
1974 Trio Infernal
Das Gespenst der Freiheit
1976
Mado
1980
Atlantic City USA
1981
Der Maulwurf
1982 Die Spaziergängerin von Sans-Souci
2006 Belle Toujours
2011 Habemus Papam – Ein Papst büxt aus
2012 Ihr werdet euch noch wundern
2015 Notre Dame des hormones

Über Romy Schneider

Romy Schneider wurde am 23. September 1938 in Wien unter ihrem bürgerlichen Namen Rosemarie Magdalena Albach-Retty als Tochter des Schauspielerehepaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider geboren. Ihre Vorfahren väterlicherseits gehörten der berühmten österreichischen Schauspielerdynastie Albach-Retty an. Diese reichte bis zu ihrem Ururgroßvater Adolf Retty (geb. 1821) zurück. Romy Schneider wuchs am Königssee, im Ort Schönau, auf und besuchte dort ab 1944 die Volksschule. 1949 wechselte sie auf das Mädcheninternat Schloss Goldenstein bei Salzburg. Dort spielte sie häufig bei Schultheateraufführungen mit, wo sie ihre Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte. Im Juli 1953 sollte sie nach dem Schulabschluss der „mittleren Reife“ in Köln eine Kunstschule besuchen, da man bei ihr ein Talent für die Malerei entdeckt hatte.

Zu Gunsten ihrer ersten Filmrolle in „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ verzichtete sie auf den Schulbesuch. Romy Schneider hatte diese Rolle auf Vorschlag ihrer Mutter Magda Schneider bekommen, die in dem Film die Hauptrolle übernahm. In diesem Film feierte außer Romy Schneider noch Götz George sein Filmdebüt. Nach einigen weiteren, belanglosen Filmen spielte sie im Remake des Murnau-Klassikers von 1924 „Der letzte Mann“ an der Seite von Hans Albers eine Rolle, die auch bei den Kritikern Aufmerksamkeit erregte.

Mit der nun folgenden „Sissi“-Trilogie kam ihr internationaler Durchbruch. Bald wusste jeder in der Filmwelt, wer Romy Schneider war. Ihr Stiefvater Herbert Blatzheim, der zweite Mann von Magda Schneider, übernahm ab 1955 ihr Management. Er drängte sie zum zweiten Sissi-Film, eine Rolle, die Romy Schneider eigentlich nicht mehr spielen wollte.

Romy Schneider suchte nach künstlerisch anspruchsvollen Rollen. Trotzdem willigte sie ein, und so entstand 1956 „Sissi, die junge Kaiserin“. 1957 gelang es ihr, erstmals der Rolle des liebreizenden, braven deutschen Vorzeigemädchen aus der Heimatfilmromantik zu entschlüpfen. Im Film „Robinson soll nicht sterben“ spielte sie die Tochter einer Baumwollspinnerin aus der Unterschicht. Es war die erste Rolle, die sich Romy Schneider selber ausgesucht hatte. Ebenfalls 1957 widmete sich Romy Schneider einem völlig anderen Projekt. Gemeinsam mit Herbert von Karajan entstand die Schallplattenproduktion „Peter und der Wolf“ nach Sergei Prokofjew. Romy Schneider agierte als Erzählerin, Herbert von Karajan sorgte mit den Wiener Philharmonikern für die Musik. Dann folgten wieder mehrere Filmarbeiten, darunter auch die romantische Komödie „Scampolo“, die ihr große Anerkennung brachte. Mit sehr großem Widerwillen erfüllte sie ihren Vertrag für den dritten Teil der Sissi-Trilogie, „Schicksalsjahre einer Kaiserin“.

Als sie erfuhr, dass ihr Stiefvater Herbert Blatzheim mehrere Filmangebote, darunter die Remakes „Die drei von der Tankstelle“, „Der Kongress tanzt“ ebenso wie ein Filmangebot des berühmten spanisch-mexikanischen Filmregisseurs Luis Buñuel, abgelehnt hatte, wurde Romy Schneider wütend. Außerdem scheiterte ein Angebot aus Hollywood an den von Blatzheim vorgegebenen Bedingungen. Romy Schneider nahm ihre schauspielerische Zukunft nun selbst in die Hand. Ihr nächster Film, „Mädchen in Uniform“, mit vielen großen Schauspielerinnen wie Lilli Palmer, Therese Giehse, Sabine Sinjen und Christine Kaufmann brachte ihr die ersehnte Anerkennung als Charakterdarstellerin. Mit dem Film „Christine“ kam dann die komplette Wende in ihrem Leben.

Nach Ende der Dreharbeiten verließ sie Deutschland gemeinsam mit Filmpartner Alain Delon und ging nach Paris. Dort drehte sie im selben Jahr 1959 noch drei weitere Filme, „Ein Engel auf Erden“, „Die schöne Lügnerin“ und „Katja, die ungekrönte Kaiserin“. In den nächsten Jahren spielte Romy Schneider hauptsächlich in Paris Theater. Einer ihrer Theaterregisseure war Luchino Visconti, vom dem sie viel lernte. 1962 übernahm sie, ebenfalls unter Viscontis Regie, wieder eine Filmrolle in „Boccaccio 70“ Nun folgten einige Rollen in Blockbustern wie „Der Prozess“, „Der Sieger“ und „Der Kardinal“.

In den 60er und 70er Jahren war Romy Schneider auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. 1963 drehte sie in Hollywood neben Jack Lemmon die Komödie „Leih mir deinen Mann“. Privat war das Jahr 1963 allerdings ein schlimmes Jahr. Ihre Beziehung mit Alain Delon ging in die Brüche. Als sie aus den USA zurückkehrte, war er aus der gemeinsamen Wohnung bereits ausgezogen. Sie unternahm daraufhin einen Suizidversuch. Es folgte eine Auszeit. Erst ein Jahr später drehte sie mit Altmeister Henry-Georges Clouzot den Film „Die Hölle“. Aber das Pech blieb ihr zu dieser Zeit treu, da der Film nie fertig wurde. Erst erkrankte ihr Filmpartner Serge Reggiani schwer, dann erlitt Regisseur Clouzot einen Herzinfarkt. 1965 folgte dann einer ihrer erfolgreichsten Filme, „Was gibt´s Neues, Pussy?“ nach einem Drehbuch von Woody Allen. Bei einem Besuch in Deutschland lernte sie den Schauspieler und Regisseur Harry Meyen kennen, die beiden wurden ein Paar. Während der Dreharbeiten zum Film „Spion zwischen zwei Fronten“ 1966 heirateten Romy Schneider und Harry Meyen. Im Dezember desselben Jahres kam der gemeinsame Sohn David zur Welt.

In den folgenden zwei Jahren widmete sich Romy Schneider ausschließlich ihrer Aufgabe als Ehefrau und Mutter, erst 1968 begann sie wieder zu drehen. 1969 spielte sie im Film „Der Swimmingpool“ wieder an der Seite ihres Ex-Liebhabers Alain Delon. Der Film wurde einer ihrer größten Erfolge. In den 70er Jahren folgten eine Reihe von Filmen, darunter so bekannte und erfolgreiche wie „Das wilde Schaf“, „Trio Infernal“, „Das alte Gewehr“ (aka „Abschied in der Nacht“) und „Nachtblende“. 1975 wurde die Ehe mit Harry Meyen geschieden. Zu diesem Zeitpunkt war Romy Schneider bereits mit Daniel Biasini, ihrem Privatsekretär liiert, den sie noch im selben Jahr heiratete. Nach der Geburt ihrer Tochter Sarah drehte sie 1978 mit dem Film „Eine einfache Geschichte“ einen ihrer erfolgreichsten Filme überhaupt. Von nun an ging es in ihrem Leben jedoch nur noch bergab. Ihr Ex-Mann Harry Meyen erhängte sich 1979. Mit dem Film „Der verkaufte Tod“ verscherzte sich Romy Schneider viele Sympathien bei ihren Fans: Es war die Geschichte einer kranken, dem Tod geweihten Frau, die die Rechte an ihrem Tod einer Fernsehgesellschaft zur Übertragung verkaufte. Dieser Film errang zwar einige Auszeichnungen, fiel aber beim Publikum durch. Bei den Dreharbeiten zu drei weiteren Filmen gab es immer wieder Probleme wegen übermäßigen Alkoholgenusses. Sie erschien mehrfach betrunken am Set oder sie erschien gar nicht.

Am 5. Juli 1981 verunglückte ihr Sohn David tödlich. Dieses Ereignis warf sie völlig aus der Bahn. Ihre zweite Ehe mit Daniel Biasini war am Ende und wurde geschieden. Romy Schneider musste sich außerdem einer schweren Nierenoperation unterziehen. Ihren völligen Absturz verhinderte ihr neuer Liebhaber Laurent Petin. Er gab ihr wieder etwas Halt. Regisseur Jacques Rouffio überredete sie zu einem weiteren Film, „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“. Es sollte ihr letzter Film werden. In der Nacht zum 29. Mai 1982 starb sie an den Folgen übermäßigen Tablettenkonsums. Der Tod war laut den Untersuchungen der Behörden kein Suizid, sondern eine Folge ihrer Tabletten und Alkoholsucht. Romy Schneider wurde auf dem Friedhof des kleinen Dorfes Boissy-sans-Avoir, ihrem letzten Wohnort, beigesetzt. Alain Delon hatte ihre Beerdigung organisiert.

Filmografie (Auswahl)

1953 Wenn der weiße Flieder wieder blüht
1955 Der letzte Mann
Sissi
1956 Sissi, die junge Kaiserin
1957 Robinson soll nicht sterben
Sissi, Schicksalsjahre einer Kaiserin
1958 Scampolo
Mädchen in Uniform
1959 Die Halbzarte
1962 Der Kampf auf der Insel
Der Prozess
1963 Der Sieger
Der Kardinal
1964
Leih mir deinen Mann
1965 Was gibt´s Neues Pussy
1966 Spion zwischen zwei Fronten
1969 Der Swimmingpool
1971 Das Mädchen und der Kommissar
1974 Das wilde Schaf
Trio Infernal
1975 Nachtblende
Das alte Gewehr / Abschied in der Nacht
1978 Eine einfache Geschichte
1981 Das Verhör
1982 Die Spaziergängerin von Sans-Souci

Über Mascha Gonska

Die in La Ferté-Bernard (Frankreich) am 19. November 1952 geborene Polin Mascha Gonska ist eine ehemalige Schauspielerin, die vor allem in Deutschland arbeitete. Nach einem Casting 1969 spielte sie sofort eine Hauptrolle neben Georg Thomalla in der Komödie „Herzblatt oder Wie sag ich´s meiner Tochter?“. Anfang der 1970er Jahre wirkte sie in weiteren deutschen Filmklamotten mit. 1971 ergatterte sie eine Nebenrolle in der Verfilmung des Romans von Johannes Mario SimmelUnd Jimmy ging zum Regenbogen“.

Danach spielte sie noch eine anspruchsvolle Hauptrolle im Film „Trio Infernal“. An diese Rolle kam sie durch Zufall. Eigentlich sollte Uschi Glas die Rolle der nymphomanischen Catherine spielen. Kurz vor Drehbeginn lehnte sie jedoch ab. Mascha Gonska war gerade in Frankreich und verfügbar. So bekam sie diese Rolle an der Seite von Romy Schneider und Michel Piccoli. Von 1975 bis 1979 arbeitete sie hauptsächlich für das Fernsehen. So wirkte sie in mehreren Folgen der Krimiserien „Derrick“, „Der Alte“ und „Lobster“ mit. 1979 heiratete sie einen Südafrikaner. Sie gab die Schauspielerei auf und zog mit ihm in dessen Heimat.

Kinoplakate

Materialbearbeitung 

Die „Aufwendige Digitalisierung“ konnte Walter Potganski zusammen mit Cristos Pateludis realisieren, einem Fachmann für Filmrestauration, der selbst einige Tools für die jeweiligen Bearbeitungsstufen entwickelt hat. Zusammen mit Reno Bornkamm ist er Inhaber der Firma Pateludis Video Transfer und war unter anderem verantwortlich für den 4K-Scan, die Lichtbestimmung und Farbkorrektur.

In der Regel werden diese Schritte in Anwesenheit des Kameramanns und des Regisseurs vorgenommen, was in diesem Fall natürlich nicht mehr möglich war. Die Erfahrungen im technischen Bereich der Filmrestaurierung reichen über 40 Jahre zurück und so waren Walter Potganski und Cristos Pateludis in diesem Fall nun selbst verantwortlich für das, was man den „Film-Look“ nennt.

Teaser [2022] (deutsch) ᴴᴰ

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Trailer [2022] (deutsch) ᴴᴰ

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Stimmen zum Film

Zu seiner Zeit sicher interessant und mutig, heute ein zum Teil eher mühsames Unterfangen, dass ein Trio geldgieriger Lumpenhunde verfolgt und sich im Slapstick verheddert. Michel Piccoli und Romy Schneider bei der Arbeit zuzusehen, sorgt aber immer noch für gute Unterhaltung.“ (moviebreak.de)

Die Produktion ist filmhistorisch interessant und sehenswert, sie dokumentiert die Bemühungen Romy Schneiders, sich mit radikalen Filmen und drastischen Rollen vom verhassten Sissi-Image zu verabschieden – was ihr nachhaltig gelang.“ (Filmreporter.de)

„Stilvoll inszenierter Erotik-Horror” (kino-zeit.de / Marie Anderson)

Michel Piccoli, Romy Schneider und Mascha Gonska als Höllentrio, das mordend durch Frankreich zieht und die Leichen ihrer Opfer in Schwefelsäure auflöst. Die grelle Satire mit der wohl witzigsten musikalischen Komposition Ennio Morricones war der Skandalfilm des Jahres 1974.“ (vivasvanpictures.wordpress.com)

Der Film ist ein drastisches Vergnügen, ähnlich dem großen Fressen. Michel Piccoli, Romy Schneider und Mascha Gonska, die die ursprünglich für Uschi Glas geplante Rolle übernahm, hatten sichtbar ihren Spaß mit dieser Farce.“ (verfuehrungzumfilm.wixsite.com)

Es sind vor allem die Persönlichkeiten der Schauspieler, die Trio Infernal zum Erfolg verhelfen. Der Stoff an sich tendiert zum Guignol, aber selbst die schrecklichsten Szenen gewinnen durch den Stil, den Piccoli und Schneider ihnen verleihen, eine gewisse Distanziertheit.“ (rogerebert.com)

Das streckenweise krass naturalistische Schauerstück ist weit entfernt von Parodie und Satire: ein eiskalt inszeniertes Spiel mit Blut und Ekel, Gewalt und vielfacher Perversion, das nur ansatzweise ein ernstzunehmendes Abbild moderner Lebensformen und Gesellschaftsmechanismen ist.“ (Lexikon des Internationalen Films)

Durch prägnante Charakterzeichnungen gelingt Regiedebütant Francis Girod („Die Bankiersfrau“) mit seinem prachtvoll ausgestatteten Schauerstück eine furiose Gratwanderung zwischen makabrem Realismus und bitterböser Ironie. Neben dem unwiderstehlichen Michel Piccoli brilliert in der Rolle der skrupellosen, lebenshungrigen Luxusfrau eine enthemmte und entfesselte Romy Schneider, die hier endgültig mit ihrem „Sissi“-Image aufräumt, die „Sissi“-Fans schockte und von der französischen Presse als das „charmante Monster“ gefeiert wurde.“ (prisma-online)

Alternative Poster und Cover

Am 27. Mai 2022 bringen UCM.ONE und moviemax mit „Trio Infernal“ die bizarre Geschichte eines mörderischen Terzetts, glanzvoll besetzt mit Michel Piccoli, Romy Schneider und Mascha Gonska vom französischen Regisseur Francis Girod und produziert von Wolfdieter von Stein, Raymond Danon und Jacques Dorfmann sowohl als limitiertes Mediabook als auch auf Blu-Ray und DVD in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Markt.

Erhältliche Formate und Ausstattungen

Limitiertes Mediabook (Blu-Ray + DVD):

Kinofassung erstmalig in 4K neu abgetastet und in Full-HD restauriert + Langfassung in Full-HD restauriert

Bildformat Blu-Ray: WS 1.66:1 / 1080p 24; Bildformat DVD: WS 1.66:1 (anamorph) | Gesamtlaufzeit Blu-Ray 101 Min (Deutsche Kinofassung) & 105 Min (Langfassung); Gesamtlaufzeit DVD 101 Min (Langfassung) 

Tonformate Blu-Ray: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono), Französisch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono); Tonformate DVD: Deutsch DD 2.0 (mono); Französisch DD 2.0 (mono) | Untertitel: deutsch

Bonusmaterial: Deutsche SUPER 8-Fassung, 32-seitiges Booklet u.a. mit Texten von Publizist & Medienwissenschaftler Stefan Jung, Diplom-Theaterwissenschaftler Lars Johansen, Regisseur, Cutter und Schauspieldozent Andreas Ullrich, Original Trailer, Deutscher Trailer, Artwork-Galerie

FSK 18           

Blu-Ray:

Kinofassung erstmalig in 4K neu abgetastet und in Full-HD restauriert + Langfassung in Full-HD restauriert

Bildformat: WS 1.66:1 / 1080p 24 | Gesamtlaufzeit: 101 Min (Deutsche Kinofassung) & 105 Min (Langfassung)

Tonformate: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono), Französisch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono)

Untertitel: deutsch

Bonusmaterial: Deutsche SUPER 8-Fassung, Original Trailer, Deutscher Trailer, Artwork-Galerie

FSK 18           

DVD:

Erstmalig in 4K neu abgetastet und in in Full-HD restauriert

Bildformat: WS 1.66:1 / 1080p 24 | Gesamtlaufzeit 101 Min

Tonformate: Deutsch DD 2.0 (mono), Französisch DD 2.0 (mono)

Untertitel: deutsch

Bonusmaterial: Deutsche SUPER 8-Fassung, Original Trailer, Deutscher Trailer, Artwork-Galerie

FSK 18           

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