Vor Sonnenuntergang:

Der Film “Vor Sonnenuntergang” von Regisseur Gottfried Reinhardt, der über das Filmlabel B-Spree Classics erhältlich ist, ist ein stimmungsvolles Drama mit Hans Albers  und Annemarie Düringer in den Hauptrollen. Der Film basiert auf einem Theaterstück von Gerhardt Hauptmann und beschreibt die bittersüße Romanze zwischen dem alternden Mathias Clausen  und der jungen, schönen Inken Peters.

Inhalt des Films

 

Es ist der 70. Geburtstag von Matthias Clausen. Er feiert ihn im Kreise seiner Familie, die er hasst. Er weiß, alle wünschen seinen baldigen Tod und hoffen, dass dieser Geburtstag seine letzte Etappe in seinem Leben einläuten möge. 

Alle warten sehnsüchtig auf das große Erbe. Clausen, Chef eines Automobilkonzerns und honoriger Bürger seiner Heimatstadt, wird mit Ehrungen überhäuft. Am Abend ist er froh, dass der Tag vorüber ist. Clausen sind seine Verwandten, seine Tochter Ottilie nebst Schwiegersohn Erich Klamroth, der die Firmenleitung innehat, sowie Sohn Wolfgang Clausen zutiefst zuwider. Er misstraut ihnen und rechnet mit allen denkbaren Gemeinheiten. Lediglich Egbert, der Jüngste in der Familie, begegnet ihm offen und ohne Falschheit. Da lernt Matthias eine junge Frau, Inken Peters, kennen. Sie ist frisch, sympathisch und akzeptiert den alten Mann so wie er ist. Er stellt die junge Dame als seine Privatsekretärin ein. Dies erschüttert die restliche Familie schwer. Dass der Alte eventuell nochmal auf Freiersfüßen wandelt, das geht ja gar nicht. Das würde ja das große Erbe für alle gefährden. Nun tritt der Hass auf den Alten offen zu Tage. Der Familienrat muss also, abgesehen von Egbert, der diese Intrigen nicht mitmacht, tagen. Man beschließt, den Alten entmündigen zu lassen. Inken Peters wird offen als Erbschleicherin beschimpft. Matthias Clausen ist empört. Seine helle Aufregung führt zu einem Herzanfall, denn seine Gesundheit ist sowieso schon angeschlagen. Inken fleht ihn an, dieses Haus voller Neid, Gier und Hass so schnell wie möglich zu verlassen. Noch bevor die beiden ihr Vorhaben in die Tat umsetzen können, stirbt Matthias Clausen an einem weiteren Schwächeanfall. Inken steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Produktionsnotizen

Der Stoff von Gerhart Hauptmann wurde bereits 1936 von Veit Harlan, mit Emil Jannings in der Hauptrolle, verfilmt. Dieser Film unter dem Titel „Der Herrscher“ hatte starke nationalsozialistische Tendenzen. Er ist heute Eigentum der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung und gilt als Vorbehaltsfilm. Er darf einem breiten Publikum nicht gezeigt werden.

Diese Neuverfilmung wurde 1956 in Berlin, St. Moritz und Wien gedreht. Die Regie übernahm der gerade aus den USA zurückgekehrte Gottfried Reinhardt, Sohn von Max Reinhardt, dem großen Theaterunternehmer. Dies gab auch den Ausschlag für die Besetzung von Annemarie Düringer, einer profilierten Theaterschauspielerin, für die Rolle der Inken Peters, obwohl Filmstars wie Marianne Koch, Gertrud Kückelmann, Ulla Jacobsen oder Maria Schell zur Verfügung gestanden hätten. 

Über Gottfried Reinhardt

Der Sohn des Theaterunternehmers Max Reinhardt und der Schauspielerin Else Heims wurde am 20. März 1913 in Berlin geboren. Nach seinem Abitur wurde er Schauspieler und Regisseur am Deutschen Theater in Berlin, das sein Vater leitete. 1932 ging Gottfried Reinhardt zu Studienzwecken in die USA. Nach der Machtergreifung der Nazis Anfang 1933 kehrte er nicht wieder nach Deutschland zurück. Reinhardt suchte nach einem Job, um in den USA eine Lebensgrundlage zu haben. Der ebenfalls in die USA ausgewanderte Regisseur Ernst Lubitsch beschäftigte ihn als Regieassistenten. Später unterschrieb er einen Vertrag bei MGM als Produktionsassistent. Ab 1940 arbeitete er als Produzent. 1941 wurde der inzwischen zum US Staatsbürger gewordene Gottfried Reinhardt zum Kriegsdienst eingezogen. Er blieb bis zum Kriegsende in der US Armee. 1952 gab er in den USA sein Regiedebüt mit dem Film „Geborgtes Glück“. Er drehte danach in den USA noch zwei weitere Filme und kehrte erst 1956 nach Deutschland zurück. 

1953 Geborgtes Glück
War es die große Liebe
1954 Verraten
1956 Vor Sonnenuntergang
1959 Menschen im Hotel
Abschied in den Wolken
1960 Liebling der Götter
1961 Stadt ohne Mitleid
Jedermann
1963 Elf Jahre und ein Tag
1965 Lage hoffnungslos, aber nicht ernst
1973 Der große Zauberer 

Mit seiner ersten Regiearbeit in Deutschland, der Verfilmung des Dramas „Vor Sonnenuntergang“ nach einem Theaterstück von Gerhart Hauptmann, gelang Reinhardt sofort ein echter Blockbuster. Der Film gehört heute zu einem der besten in Deutschland produzierten Filme der Nachkriegszeit. Auch seine weiteren in Deutschland gedrehten Filme waren vielbeachtete Top-Produktionen. Ganz besonders herausragend war sein 1961 entstandener Gerichtsfilm „Stadt ohne Mitleid“. Nach seinem letzten Kinofilm „Lage hoffnungslos, aber nicht ernst“ mit Sir Alec Guinness 1965, arbeitete er nur noch für das Fernsehen. Dort realisierte er einen Dokumentarfilm über seinen Vater Max Reinhardt unter dem Titel „Der große Zauberer“. Dies war ein lange gehegter Wunsch von ihm. Gottfried Reinhardt starb am  18. Juli 1994 in Los Angeles.

Original Titel: Vor Sonnenuntergang

Regie: Gottfried Reinhardt

Buch: Gerhart Hauptmann (Schauspiel)

Drehbuch: Jochen Huth

Schauspieler*innen: Hans Albers, Annemarie Düringer, Martin Held, Hannelore Schroth, Claus Biederstaedt, Maria Becker, Erich Schellow, Inge Langen, Wolfgang Preiss, Hans Nielsen, Johanna Hofer, Kurt Vespermann, Reinhold Pasch, Franz Weber

Produzent: Artur Brauner

Ausführender Produzent: Wilhelm Sperber

Kamera: Kurt Hasse

Technik: Arthur Grimm, Bob Klebig, Henry Rupé

Ton: Erwin Schänzle

Schnitt: Olivier Mauffroy

Make-up: Sabine Brodt, Hans Dublies, Willi Nixdorf

Kostüme: Maria Brauner

Musik: Werner Eisbrenner

 

Produktionsfirma: Central Cinema Company Film (CCC)

Produktionsjahr: 1956

Drehorte: CCC-Atelier (Berlin-Spandau, Deutschland), St. Moritz (Kanton Graubünden, Schweiz), Wien (Österreich)

Genre: Drama

Land: Deutschland

Sprache: Deutsch

 

Länge: 103 Min

FSK: 12

Seitenverhältnis: 

Farbe: schwarz-weiss

Sound: Mono

Auflösung: Full-HD

Weitere Titel:

Englisch: Before Sundown

Finnisch: Ennen auringonlaskua

Norwegisch: Før solnedgang

Ungarisch: Naplemente előtt

Russisch: Перед заходом солнца

Serbisch: Pred zalazak sunca

Preise:

1956 Berlinale: Publikumspreis “Goldener Bär” -> Gottfried Reinhardt; zudem Nominierungen für Claus Biederstaedt, Hans Albers und Annemarie Düringer als jeweils beste Darsteller:innen für den Silbernen Bären

1957 Golden Globe:  Bester nichtenglischer Film -> Vor Sonnenuntergang

Filmlabel: B-Spree Classics

 

Kinostart: 06.07.1957

VHS-Start: 12.11.1988

Mediabook-Start: 11.11.2022

Über Hans Albers

Hans Philipp August Albers wurde am 22. September 1891 als Sohn eines Metzgers in Hamburg St. Georg geboren. Er besuchte in Hamburg eine Realschule im Stadtteil Uhlenhorst. Als ihn ein Lehrer verprügelte, schlug er zurück und schickte diesen mit einem gezielten Kinnhaken auf die Bretter. Die Folge: Schulverweis. Auch an seiner neuen Schule in St. Georg hatte er ähnliche Probleme. Prügelnde Lehrer waren damals etwas Normales, für Hans Albers waren sie ein Gräuel. Albers setzte sich zur Wehr. Der Vater schickte Hans Albers nach Frankfurt am Main, wo er eine Kaufmannslehre absolvierte. Seine Theaterkarriere begann er am dortigen Neuen Theater. Nebenher nahm er Schauspielunterricht, der heimlich von seiner Mutter finanziert wurde. Der Vater durfte das nicht wissen. 1915 wurde Albers zum Militär eingezogen und musste in den 1. Weltkrieg an der Westfront kämpfen. Er wurde schwer verwundet und kam in ein Krankenhaus in Wiesbaden. Es drohte der Verlust eines Beines. Aber die Ärzte konnten es retten. Nach seiner Genesung trat er in Wiesbaden am dortigen Theater in Lustspielen und Operetten auf.

1917 zog er nach Berlin und kam dort mit dem neuen Medium Film in Kontakt. Er wirkte in über 100 Stummfilmen mit, bevor er 1929 in dem Film „Die Nacht gehört uns“ seine erste Tonfilmrolle bekam. Schon der nächste Film machte ihn endgültig weltweit bekannt. „Der blaue Engel“ wurde ein Welterfolg und auch ein großer Erfolg für Hans Albers. In den folgenden Jahren wirkte Albers in mehreren hochkarätigen Filmproduktionen mit. Filme wie „Der Mann der Sherlock Holmes war“, „Münchhausen“, „Wasser für Canitoga“ und „Große Freiheit Nr. 7“ wurden alles Welterfolge. Hans Albers, der zum NS-Regime ein sehr distanziertes Verhältnis hatte, hielt sich, soweit es ihm möglich war, von NS-Größen fern. Er trat niemals mit einem dieser Leute öffentlich auf, sagte selbst die öffentliche Entgegennahme eines Schauspielpreises aus der Hand von Joseph Goebbels ab. Wegen dieser Absagen und der Tatsache, dass er mit der jüdischen Schauspielerin Hansi Burg liiert war, hatte er unter Repressalien zu leiden. Als es für Hansi Burg 1939 in Deutschland gefährlich wurde, brachte Hans Albers sie nach England. Erst nach dem Krieg konnte sie ins Domizil von Albers, nach Garatshausen am Starnberger See, zurückkehren.

Hans Albers war der große Kinostar der 1930er und 1940er Jahre. Auch nach dem Krieg änderte sich das nicht. In Filmen wie „Vor Sonnenuntergang“ und „Der Mann im Strom“ zeigte er immer noch seine große Kunst als Charakterdarsteller. Albers hatte auch als Schlagersänger Kultstatus. Er promotete schon sehr früh seine Lieder über seine Filme. Seine ganz großen Hits waren „La Paloma“, „Flieger grüß mir die Sonne“ , „Goodbye Johnny“ und „Jawohl meine Herrn“. Nach Ende der Dreharbeiten seines letzten Films 1960 „Kein Engel ist so rein“, spielte er in Wien Theater. Bei einer Aufführung der Operette „Katharina Knie“ im Februar 1960 stürzte Albers schwer auf der Bühne. Die Folgen des Sturzes waren schwere innere Verletzungen. Er kam in ein Krankenhaus in Berg am Starnberger See. Dort starb er an den Folgen seines Unfalls am 24. Juli 1960. Er wurde auf dem Friedhof in Hamburg Ohlsdorf beigesetzt. Hans Albers war einer der ganz Großen des Deutschen Films. Er war Superstar und Frauenschwarm. Er blieb aber unverheiratet und war seiner großen Liebe Hansi Burg bis zu seinem Tode treu.

Filmografie (Auszug)
1929 Asphalt
Die Nacht gehört uns
1930 Der blaue Engel
1931 Bomben auf Monte Carlo
1932  F. P. 1 antwortet nicht
1934 Peer Gynt
1937 Der Mann, der Sherlock Holmes war
1939 Wasser für Canitoga
1940 Trenck, der Pandur
1943 Münchhausen
1944  Große Freiheit Nr. 7
1947 … und über uns der Himmel
1950 Föhn
Vom Teufel gejagt
1954 Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
1956 Vor Sonnenuntergang
1957 Der tolle Bomberg
Der Greifer
1958 Der Mann im Strom
1960 Kein Engel ist so rein
Über Annemarie Düringer
Annemarie Düringer wurde am 26.November 1925 in Arlesheim im Kanton Basel (Schweiz) geboren. Sie wuchs in Bern auf. Nach einer Handelslehre besuchte sie mehrere Schauspielschulen in Paris und Wien. 1949 wurde sie an das Wiener Burgtheater berufen, an dem sie bis kurz vor ihrem Tode spielte. Sie absolvierte immer wieder Gastauftritte an Theatern in Berlin, München und Salzburg. Annemarie Düringer war eine der ganz großen Theaterschauspielerinnen des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Gelegentlich spielte sie auch in Kinofilmen mit, wobei sie sich ihre Rollen aber genau aussuchte. 

In ihrem Heimatland, der Schweiz, stand sie öfter vor der Filmkamera, diese Filme sind in Deutschland allerdings nicht sehr bekannt. In Deutschland wirkte Annemarie Düringer in sehr bedeutenden Filmen, wie „Nachts, wenn der Teufel kam“, „Vor Sonnenuntergang“, „Der 20. Juli“ oder „Der Lügner“ mit. Ab den 1960er Jahren arbeitete sie auch gelegentlich für das Fernsehen. Annemarie Düringer war als Theaterschauspielerin hoch dekoriert. Sie war neben einer Reihe anderer Auszeichnungen Inhaberin des Alma Seidler Rings, des Hans Reinhart Rings und des großen Ehrenzeichens der Republik Österreich. Für ihre Filmrolle in „Nachts wenn der Teufel kam“ erhielt sie den Bundesfilmpreis. Annemarie Düringer starb am 26. November 2014, ihrem 89. Geburtstag, in Baden bei Wien.

Filmografie (Auszug)
1953 Du bist die Welt für mich
1955 Der 20. Juli
1956 Vor Sonnenuntergang
1957 Nachts, wenn der Teufel kam
1961 Der Lügner
1977 Die Spitzenklöpplerin
1982 Die Sehnsucht der Veronika Voss
2009 Vision, aus dem Leben von Hildegard von Bingen
2013  Lovely Louise

Über Martin Held

Martin Erich Fritz Held wurde am 11. November 1908 in Berlin geboren. Nach einer Lehre als Feinmechaniker bei der Firma Siemens studierte Held an der Berliner Universität der Künste darstellende Kunst. Nach seinem Abschluss 1931 spielte Held an mehreren Theatern im Norden und Osten Deutschlands. 1951 kam er wieder nach Berlin und wurde festes Mitglied des Ensembles der Staatlichen Schauspielbühne. Dort blieb Held bis zu seinem Tode Mitglied des Ensembles. Seine aktive Bühnenarbeit musste er allerdings wegen seiner Diabeteserkrankung 1985 weitgehend einstellen. Er trat nur noch in kleinen Rollen auf. Er arbeitete nun verstärkt als Sprecher in Hörspielproduktionen oder gab Dichterlesungen. Bis zu seinem Tode wirkte er in über 120 Hörspielproduktionen mit und gehört damit bis heute zu den fleißigsten Hörspielsprechern. Außerdem war Martin Held auch ein gefragter Synchronsprecher.

Als Filmschauspieler stand Martin Held nach dem 2. Weltkrieg in einigen der bedeutendsten deutschen Filmen vor der Kamera. Martin Held spielte vor allem in den 50er Jahren große Rollen in zeitkritischen Filmen. Bekannt sind seine Darstellungen des Reinhard Heydrich in „Canaris“, des Erich Gimpel in „Spion für Deutschland“, des Oberstaatsanwalts Wilhelm Schramm in „Rosen für den Staatsanwalt“, sowie als schlitzohriger Oberlandesgerichtsrat a. D. Herbert Zänker in „Die Herren mit der weißen Weste“. Ab 1955 wirkte Held auch in einer Vielzahl von Fernsehproduktionen mit. Martin Held wurde für seine Schauspielkunst mit vielen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht. Unter vielen anderen waren das der „Deutsche Kritikerpreis“, „Filmband in Gold“, „Bundesverdienstkreuz 1. Klasse“, sowie eine „Goldene Kamera“. Martin Held starb am 31. Januar 1992 in Berlin.

Filmografie (Auszug)
1951 Schwarze Augen
1954 Canaris
1955 Alibi
1956 Vor Sonnenuntergang
Der Hauptmann von Köpenick
Spion für Deutschland
1959 Rosen für den Staatsanwalt
1960 Der letzte Zeuge
1970 Die Herren mit der weißen Weste
1973 Die Schlange
Über Hannelore Schroth

Hanne Lore Emilie Käte Grete Schroth wurde am 10. Januar 1922 als Tochter des Schauspielerehepaares Heinrich Schroth und Käthe Haack in Berlin geboren. Ihre Mutter, damals bereits ein deutscher Topstar, nahm sie schon als Kind mit auf die Bühne. Dort spielte sie kleine Kinderrollen. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung in Lausanne. Ab 1938, mit 16 Jahren, spielte sie in Kinofilmen mit und wurde in einer Reihe von Top-Filmen besetzt. Zwischendurch spielte Hannelore Schroth immer wieder Theater. Sie trat an allen großen deutschen Bühnen auf. 

Einem breiten Publikum wurde sie durch ihre Fernsehauftritte ab Anfang der 60er Jahre bekannt. Sie spielte in einigen Folgen der Serien „Derrick“, „Das Kriminalmuseum“, „Tatort“, sowie in verschiedenen Fernsehfilmen mit. Sehr gefragt war Hannelore Schroth als Synchronsprecherin. Sie gab großen Hollywood Leinwandstars wie Shirley MacLaine, Elizabeth Taylor, Gina Lollobrigida und Paulette Goddard ihre Stimme. Hannelore Schroth starb am 7. Juli 1987, ein Jahr nach ihrer Mutter Käthe Haack, im Alter von 65 Jahren an Herzversagen in ihrer Münchner Wohnung.

Filmografie (Auszug)
1939 Kitty und die Weltkonferenz
1940 Friedrich Schiller, Triumph eines Genies
1945 Unter den Brücken
1956 Vor Sonnenuntergang
Der Hauptmann von Köpenick
1960 Liebling der Götter

Über Claus Biederstaedt

Der am 28. Juni 1928 in Stargard (Pommern) geborene Claus Biederstaedt wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Der Vater war Studienrat für Musik an der Oberschule in Stargard, die Mutter war Sängerin. Das glückliche Familienleben wurde durch die Wirren des 2. Weltkrieges zerstört. Der Vater musste, da er Reserveoffizier war, in den Krieg. Auch Claus wurde mit 15 Jahren zur Wehrmacht eingezogen und diente als Flakhelfer. Anschließend musste er an die Ostfront. Auf dem Rückzug  konnte er soeben noch den nachrückenden russischen Truppen entgehen. Seine Mutter nahm sich auf der Flucht aus Pommern das Leben in der Annahme, ihr Sohn Claus sei gefallen. Nach dem Krieg traf Claus Biederstaedt seinen Vater wieder und zog mit ihm nach Hamburg. Dort holte er sein Abitur nach und begann ein Medizinstudium, das er aber nach vier Semestern abbrach. 

Er lernte den Schauspieler Will Quadflieg kennen und nahm bei ihm Schauspielunterricht. Nach einem Abschluss ging Biederstaedt an das Theater, zunächst in Hamburg, später an Theaterbühnen in verschiedenen deutschen Städten. Er arbeitete auch als Theaterregisseur. Seine Laufbahn beim Deutschen Film verlief sehr unterschiedlich. Viele Filme, in denen er mitwirkte, waren leichte und einfache Unterhaltungs- und Musikfilme für das breite Publikum. Es waren hauptsächlich Filme ohne jeden Anspruch. Einige wenige Filme zählen aber zur Creme des Deutschen Nachkriegsfilms.

Filmografie (Auszug)
1952 Die große Versuchung
1954 Sauerbruch, das war mein Leben
1955  Kinder, Mütter und ein General
Drei Männer im Schnee
1956 Charleys Tante
Vor Sonnenuntergang
1965 Hotel der toten Gäste
1974 Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer

Für sein Filmdebut „Die große Versuchung“ erhielt er sofort den Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsdarsteller. Ab Anfang der 60er Jahre bis Mitte der 90er Jahre arbeitete Biederstaedt sehr viel fürs deutsche Fernsehen. Er wirkte in diesen Jahren in rund 60 Fernsehproduktionen mit. Seinen letzten Fernsehauftritt hatte er 2011 in der Dokumentation über die Revuetänzerin Germaine Damar. Claus Biederstaedt erkrankte schwer an Krebs und musste alle seine Tätigkeiten einstellen. Am 18. Juni 2020 starb er an den Folgen seines Krebsleidens in Eichenau (Oberbayern), nur 10 Tage vor seinem 92. Geburtstag.

Über Wolfgang Preiss

Wolfgang Preiss wurde am 27.Februar 1910 in Nürnberg geboren. Er studierte unter anderem Theaterwissenschaften und nahm nebenher Schauspielunterricht. Von 1932 bis zum Kriegsjahr 1941 spielte Preiss an verschiedenen deutschen Bühnen, unter anderem in Berlin, München, Königsberg und Stuttgart. Dann musste auch er in den Krieg. Er diente zunächst als Flakhelfer, was ihm einen Verbleib in Berlin ermöglichte. So konnte er auch sein Filmdebüt, extra von der Wehrmacht freigestellt, in dem Film „Die große Liebe“ an der Seite von Zarah Leander feiern. Bereits in seinem ersten Film verkörperte er einen deutschen Offizier. Diese Rolle sollte sein Markenzeichen in vielen seiner Filme und Fernsehproduktionen werden. Nach Ende des Krieges arbeitete Preiss zunächst wieder am Theater.

Alfred Weidenmann holte Preiss 1954 wieder zum Film und besetzte ihn in „Canaris“ wieder in einer Offiziersrolle. Im Folgejahr gelang Wolfgang Preiss in der Rolle des Hitler-Attentäters Claus Graf Schenk von Stauffenberg der endgültige Durchbruch beim Film. Diese Rolle in Falk Harnacks Film „Der 20. Juli“ bescherte Wolfgang Preiss eine große Beliebtheit beim Kinopublikum und auch den Bundesfilmpreis als Filmband in Silber. Nun wurde Preiss auch in internationalen Produktionen und Hollywoodfilmen besetzt. So spielte er an der Seite von Jean-Paul Belmondo in „Der Kardinal“, mit Burt Lancaster in „The Train“, sowie an der Seite von Trevor Howard und Frank Sinatra in „Colonel von Ryans Express“. Auch in weiteren Großproduktionen wie „Der längste Tag“, „Die Brücke von Arnheim“ und „Brennt Paris?“ spielte Preiss bedeutende Rollen.

Filmografie (Auszug)
1942 Die große Liebe
1954 Canaris
1955  Der 20. Juli
 Oberarzt Dr. Solm
1956 Vor Sonnenuntergang
 Stresemann
1958 Die grünen Teufel von Monte Cassino
1959 Hunde, wollt ihr ewig leben
Rosen für den Staatsanwalt
1960 Nacht fiel über Gotenhafen
Die tausend Augen des Dr. Mabuse
1962 Der längste Tag
1963 Der Kardinal
1964 The Train
1965 Colonel von Ryans Express
1966 Brennt Paris ?
1977 Die Brücke von Arnheim
1978 The Boys from Brazil

Ab den 1960er Jahren arbeitete Wolfgang Preiss mehr fürs Fernsehen als für das Kino. 1983 erhielt er für sein Mitwirken in der deutsch/amerikanischen Fernsehserie „Der Feuersturm“, in welcher er den deutschen Feldmarschall Walther von Brauchitsch darstellte, höchstes Lob. Für sein langjähriges hervorragendes Wirken im deutschen Film erhielt er 1987 erneut den Bundesfilmpreis, dieses Mal als Filmband in Gold. Wolfgang Preiss war dreimal verheiratet. Mit seiner dritten Ehefrau Ruth waren es 47 Jahre bis zu deren Tod 2002. Nur wenige Monate später, am 27. November 2002, verstarb auch Wolfgang Preiss im Alter von 92 Jahren in einer Klinik in Baden-Baden.

Über Erich Schellow

Erich Schellow wurde am 27. Februar 1915 in Berlin geboren. Er absolvierte die Schauspielschule und ging 1937 zur Bühne. Ab 1948 war er bis zu deren Schließung 1993 festes Mitglied der Städtischen Schauspielbühnen Berlin. Erich Schellow war ein reiner Theaterschauspieler, der nur in wenigen Kinofilmen mitwirkte. Gelegentlich übernahm er auch Synchronisationsaufträge. Auch in Fernsehproduktionen war er nur ganz selten zu sehen. Seine bekannteste Fernsehrolle war die des Sherlock Holmes in der 1967 vom WDR produzierten gleichnamigen Fernsehserie. Er erhielt mehrfach den Berliner Kulturpreis, den Deutschen Kritikerpreis, sowie das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um das Theater. Erich Schellow starb am 25. November 1995 in Berlin an den Folgen eines bereits 1993 erlittenen schweren Schlaganfalls.

Filmografie (Auszug)
1947  In jenen Tagen
1955 Der 20. Juli
Hotel Adlon
1956 Vor Sonnenuntergang
Der Hauptmann von Köpenick
1979 Ein Mord den jeder begeht

Über Hans Nielsen

Hans Albert Nielsen wurde am 30. November 1911 in Hamburg geboren. Nach der Schauspielschule gab er 1932 an den Hamburger Kammerspielen sein Theaterdebüt. 1937 kam Nielsen zum Film, dort sollte von nun an seine Haupttätigkeit liegen. Ab 1948 wurde die Synchronisation sein zweites Standbein. Er gab den ganz großen Stars seine Stimme. Orson Welles, Errol Flynn, Gary Cooper, James Stewart, Spencer Tracy und vielen anderen. Theater spielte Nielsen nur noch selten. Bis kurz vor seinem Tode wirkte Nielsen in über 130 Kinofilmen mit. Am 13. Oktober 1965 starb Hans Nielsen mit nur 53 Jahren in Berlin an Leukämie.

Filmografie (Auszug)
1938 Heimat
1940 Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies
1942 Der große König
1943 Titanic
1949 Nachtwache
1950 Stadt im Nebel
1953 Hokuspokus
1956 Vor Sonnenuntergang
Hochzeit auf Immenhof
1957 Made in Germany
1958 Gestehen sie, Dr. Corda
Der Mann im Strom
1959 Und ewig singen die Wälder
1960 Das Erbe von Björndal
Der Jugendrichter
Gustav Adolfs Page
1961 Stadt ohne Mitleid
1962 Die Tür mit den 7 Schlössern
1964 Das siebente Opfer
1965 Hotel der toten Gäste

Pressestimmen

“Dieses Mal von weltanschaulicher Tendenz befreit, mit Hans Albers, der in Charakterrollen eindringlicher denn als Liebhaber spielt, umgeben von ausgesuchten Gegenspielern. Unter maßvoller Verwendung des Dichterwortes gediegen aufgemacht.” (Paimann´s Filmlisten)

“Annemarie Düringer als Inken Peters hat das zart Verschrobene, dass auch die sonderbarste Liaison erklärt. Hans Albers, der den Clausen spielt, ist auch als hochbetagter Todeskandidat so stattlich und gewinnend wie je.” (Der Spiegel)

“In diesem Film spielt Hans Albers eine große Charakterrolle im Altersfach.” (Heinrich Fraenkel: Unsterblicher Film).

Behind the Scenes –  Material

Physische Ausstattung und technische Daten

Limitiertes Mediabook | Bildformat Blu-Ray: 4:3 Pillarbox (techn. 16:9); Bildformat DVD: 4:3 Pillarbox (techn. 16:9) | Laufzeit Blu-Ray: 103 Min; Laufzeit DVD: 103 Min | Tonformat Blu-Ray: Deutsch DD 2.0 (mono); Tonformat DVD: Deutsch DD 2.0 (mono) | Extras: Mediabook mit 16-seitigem Buchteil mit Bildern, Trailer, ablösbarer FSK-Sticker | FSK 12

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