Nachtblende:

Der Film “Nachtblende” von Andrzej Żuławski ist ein Highlights des französischen Autorenkinos. Der Film basiert auf dem Roman “La nuit americaine” von Christopher Frank, wobei sich Żuławskis Drehbuch und Inszenierung stark von der Romanvorlage entfernen. Der Film ist mit Romy Schneider, Fabio Testi, Klaus Kinski starbesetzt mit Größen des europäischen 70er-Jahre Kinos. Romy Schneider bekam für ihre Rolle 1976 den César für die beste weibliche Hauptrolle und wurde zudem 1975 beim Faro Island Filmfestíval und beim Taormina International Film Festival als beste Darstellerin ausgezeichnet.

Inhalt des Films

Nadine Chevalier ist als Schauspielerin erfolglos. Zu Hause hat sie einen manisch-depressiven und impotenten Mann, den sie aber sehr liebt. Damit etwas Geld ins Haus kommt, lässt sie sich auf ein schlüpfriges Geschäft ein: sie dreht Softpornos. Bei Dreharbeiten lernt sie den Fotografen Servais Mont kennen. Er verliebt sich sofort in sie, sie jedoch sucht allenfalls eine rein sexuelle Beziehung. Servais hat ebenfalls häusliche Probleme: Sein Vater ist drogensüchtig und alkoholkrank, außerdem schuldet er der Mafia einen großen Geldbetrag. Servais möchte ihm helfen und lässt sich vom Mafia-Paten Mazelli dafür einspannen, Fotoshootings mit jungen Mädchen durchzuführen, um diese als Pornodarstellerinnen zu gewinnen.

Um eine Theateraufführung von Richard III zu finanzieren und Nadine darin eine Rolle zu verschaffen, leiht Servais sich weiteres Geld von der Mafia. Inzwischen macht ihm Nadine Avancen, die weist er aber zurück, um ihre Ehe nicht zu zerstören. Das Theaterstück Richard III wird von der Kritik verrissen und fällt beim Publikum durch. Daraufhin zwingt man Servais, weiter für die Mafia zu arbeiten. Jacques, Nadines Ehemann, erfährt von der ganzen Geschichte und begeht Selbstmord. Servais weigert sich nun, weiterhin für die Mafia zu arbeiten, und wird fast totgeschlagen. Nadine kommt zu dem halbtoten Servais und erklärt ihm ihre Liebe.

Produktionsgeschichte

Der Film wurde im Winter 1974/75 sehr schnell abgedreht, die Handlung ließ das zu. Regisseur Andrzej Żuławski baute Szenen ein, die ein Publikum in den 70er Jahren nur aus eindeutigen Softpornostreifen kannte. In einem dramatischen Film gab es so etwas bis dahin noch nicht. Die Folge war, dass die Kritik fast überwiegend negativ ausfiel. Von Skandalfilm, Schweinerei und Porno-brutal war die Rede. Es gab aber auch sachliche Kritik. So schaffe es der Film, die Themen Geld, Liebe und schwierige existentielle Situationen miteinander zu vereinbaren. Er zeige auch, dass es außer Geld, Sex und Liebe noch etwas anderes geben muss, wofür es sich zu leben lohnt.

Über Regisseur Andrzej Żuławski

Andrzej Żuławski wurde am 22. November 1940 in Lemberg in der heutigen Ukraine geboren. Die Kindheit verbrachte er im besetzten Polen in großer Armut. Seine jüngere Schwester verhungerte. Nach dem Krieg wurde sein Vater, Mirosław Żuławski, polnischer Diplomat in Paris und bei der UNESCO. Die Familie zog nach Paris. Andrzej Żuławski studierte an der Filmhochschule IDHEC in Paris und startete seine Filmkarriere in Polen als Regieassistent von Andrzej Wajda. Danach drehte er einige Filme für das polnische Fernsehen. Als die polnische Zensur seinen zweiten Kinofilm, „Diabeł“, verbot, ging Żuławski wieder nach Frankreich zurück. Dort war er mit seinem ersten Kinofilm, „Nachtblende“, sofort erfolgreich. Danach ging er wieder nach Polen und begann mit einem Mammutprojekt, der Verfilmung eines Sci-Fi-Romans seines Großonkels Jerzy Żuławski, „Der silberne Planet“. Diesen Film konnte er bis 1977 zu 80 Prozent fertig stellen, dann wurden die Dreharbeiten von den polnischen Behörden wieder gestoppt. Teile des abgedrehten Materials wurden vernichtet. Er konnte seinen Film erst 1989, nach der Demokratisierung Polens, fertigstellen.

Man warf Andrzej Żuławski vor, Totalitarismus zu zeigen und dies auf die polnische Regierung zu projizieren. Wieder verließ Żuławski Polen in Richtung Paris. Er heiratete Anfang der 70er Jahre die polnische Schauspielerin Małgorzata Braunek, aus dieser Ehe ging sein Sohn Xawery Żuławski, der ebenfalls Filmregisseur wurde, hervor. Das Paar trennte sich und Żuławski hatte eine Reihe Affären und Beziehungen, unter anderem mit der Schauspielerin Sophie Marceau, mit der er zehn Jahre liiert war und eine gemeinsame Tochter hat., und mit der Malerin Hanna Wolska, mit der er einen Sohn hat. Żuławski war auch als Drehbuchautor, Romanschriftsteller und Journalist tätig. Er starb am 17. Februar 2016 in Warschau an einem Krebsleiden.

Filmografie (Auswahl)

1971 Der dritte Teil der Nacht
1972 Diabeł
1975 Nachtblende
1977-1989

Der silberne Planet

1984 Die öffentliche Frau
1989 Meine Nächte sind schöner als deine Tage
1989 Boris Godunow
2003

Gefährliche Liebschaften (als Darsteller)

2015

Cosmos

Über Romy Schneider

Romy Schneider wurde am 23. September 1938 in Wien unter ihrem bürgerlichen Namen Rosemarie Magdalena Albach-Retty als Tochter des Schauspielerehepaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider geboren. Ihre Vorfahren väterlicherseits gehörten der berühmten österreichischen Schauspielerdynastie Albach-Retty an. Diese reichte bis zu ihrem Ururgroßvater Adolf Retty (geb. 1821) zurück. Romy Schneider wuchs am Königssee, im Ort Schönau, auf und besuchte dort ab 1944 die Volksschule. 1949 wechselte sie auf das Mädcheninternat Schloss Goldenstein bei Salzburg. Dort spielte sie häufig bei Schultheateraufführungen mit, wo sie ihre Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte. Im Juli 1953 sollte sie nach dem Schulabschluss der „mittleren Reife“ in Köln eine Kunstschule besuchen, da man bei ihr ein Talent für die Malerei entdeckt hatte.

Zu Gunsten ihrer ersten Filmrolle in „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ verzichtete sie auf den Schulbesuch. Romy Schneider hatte diese Rolle auf Vorschlag ihrer Mutter Magda Schneider bekommen, die in dem Film die Hauptrolle übernahm. In diesem Film feierte außer Romy Schneider noch Götz George sein Filmdebüt. Nach einigen weiteren, belanglosen Filmen spielte sie im Remake des Murnau-Klassikers von 1924 „Der letzte Mann“ an der Seite von Hans Albers eine Rolle, die auch bei den Kritikern Aufmerksamkeit erregte.

Mit der nun folgenden „Sissi“-Trilogie kam ihr internationaler Durchbruch. Bald wusste jeder in der Filmwelt, wer Romy Schneider war. Ihr Stiefvater Herbert Blatzheim, der zweite Mann von Magda Schneider, übernahm ab 1955 ihr Management. Er drängte sie zum zweiten Sissi-Film, eine Rolle, die Romy Schneider eigentlich nicht mehr spielen wollte.

Original Titel: L’important c’est d’aimer

Regie: Andrzej Żuławski

Drehbuch: Christopher Frank, Andrzej Żuławski

Schauspieler*innen: Romy Schneider, Fabio Testi, Jacques Dutronc, Claude Dauphin, Roger Blin, Gabrielle Doulcet, Michel Robin, Guy Mairesse, Katia Tchenko, Nicoletta Machiavelli, Klaus Kinski, Paul Bisciglia, Henri Coutet Henri Coutet, Sylvain Levignac, Andrée Tainsy, Olga Valéry, Jacques Boudet, Robert Dadiès, Georges-Fréderic Dehlen, Jack Jourdain, Claude Legros, Kira Potonie, Michel Such, Jacques Van Dooren Jacques Van Dooren, Nadia Vasil Nadia Vasil, Sin May Zao, Gérard Zimmermann

Produzenten: Albina du Boisrouvray, Wolfdieter von Stein, Léo L. Fuchs

Kamera: Ricardo Aronovich

Schnitt: Christiane Lack

Bühnenbild: Jean-Pierre Kohut-Svelko

Kostüme: Catherine Leterrier

Maske / Make-up: Massimo De Rossi, Didier Lavergne

Produktionsleitung: Georges Casati

Produktionsassistenten: Daniel Deschamps, Alain Artur, Roland Godard

Filmarchitekt & Bauten: Pierre Roudeix, Jean-Claude Sévenet

Ton: Daniel Couteau, Jacques Gérardot, Maurice Laumain, Jean Nény

Technik: Walter Bal, Jean-Pierre Fizet, Andrzej J. Jaroszewicz, Jacques Labesse, Flore Thulliez

Musik:  Georges Delerue

 

Produktion: Albina du Boisrouvray, Rizzoli Film, T.I.T. Filmproduktion

Produktionsjahr: 1975

Genre: Drama

Länder: Frankreich, Italien, Westdeutschland

Sprache: Französisch

Synchronisation: Englisch, Deutsch

Drehort: Paris (Frankreich)

Länge: 109 Min

FSK: 16

Seitenverhältnis: 1.66 : 1

Sound Mix: Mono

Auflösungen: 4K (neue Abtastung 2021), Full-HD

Weitere Titel:

Französisch: La merci! (Arbeitstitel)

Italienisch: L’importante è amare

Deutsch: Nachtblende

Englisch: That Most Important Thing: Love

Spanisch: Lo importante es amar

Portugiesisch: O Importante É Amar

Polnisch: Najważniejsze to kochać

Ungarisch: A szeretet a legfontosabb

Griechisch: Σημασία έχει ν’ αγαπάς

Türkisch: Önemli Olan Sevmek

Russisch: Главное – любить

Chinesisch (Mandarin): 爱是最重要的事

Preise:

1975 Faro Island Film Festival: Golden Moon Award für die “Beste Schauspielerin” -> Romy Schneider

1975 Taormina International Film Festival: Preis für die “Beste Schauspielerin” > Romy Schneider

1976 Französischer Filmpreis César: César für die “Beste Schauspielerin” -> Romy Schneider

Filmlabel: Artkeim² (Edition ParaSol Videothèque)

Verleih: UCM.ONE

Kinostart Frankreich: 12.02.1975

Kinostart Deutschland: 21.02.1975

Mediabook (Blu-Ray+DVD): 29.04.2022

Romy Schneider suchte nach künstlerisch anspruchsvollen Rollen. Trotzdem willigte sie ein, und so entstand 1956 „Sissi, die junge Kaiserin“. 1957 gelang es ihr, erstmals der Rolle des liebreizenden, braven deutschen Vorzeigemädchen aus der Heimatfilmromantik zu entschlüpfen. Im Film „Robinson soll nicht sterben“ spielte sie die Tochter einer Baumwollspinnerin aus der Unterschicht. Es war die erste Rolle, die sich Romy Schneider selber ausgesucht hatte. Ebenfalls 1957 widmete sich Romy Schneider einem völlig anderen Projekt. Gemeinsam mit Herbert von Karajan entstand die Schallplattenproduktion „Peter und der Wolf“ nach Sergei Prokofjew. Romy Schneider agierte als Erzählerin, Herbert von Karajan sorgte mit den Wiener Philharmonikern für die Musik. Dann folgten wieder mehrere Filmarbeiten, darunter auch die romantische Komödie „Scampolo“, die ihr große Anerkennung brachte. Mit sehr großem Widerwillen erfüllte sie ihren Vertrag für den dritten Teil der Sissi-Trilogie, „Schicksalsjahre einer Kaiserin“.

Als sie erfuhr, dass ihr Stiefvater Herbert Blatzheim mehrere Filmangebote, darunter die Remakes „Die drei von der Tankstelle“, „Der Kongress tanzt“ ebenso wie ein Filmangebot des berühmten spanisch-mexikanischen Filmregisseurs Luis Buñuel, abgelehnt hatte, wurde Romy Schneider wütend. Außerdem scheiterte ein Angebot aus Hollywood an den von Blatzheim vorgegebenen Bedingungen. Romy Schneider nahm ihre schauspielerische Zukunft nun selbst in die Hand. Ihr nächster Film, „Mädchen in Uniform“, mit vielen großen Schauspielerinnen wie Lilli Palmer, Therese Giehse, Sabine Sinjen und Christine Kaufmann brachte ihr die ersehnte Anerkennung als Charakterdarstellerin. Mit dem Film „Christine“ kam dann die komplette Wende in ihrem Leben.

Nach Ende der Dreharbeiten verließ sie Deutschland gemeinsam mit Filmpartner Alain Delon und ging nach Paris. Dort drehte sie im selben Jahr 1959 noch drei weitere Filme, „Ein Engel auf Erden“, „Die schöne Lügnerin“ und „Katja, die ungekrönte Kaiserin“. In den nächsten Jahren spielte Romy Schneider hauptsächlich in Paris Theater. Einer ihrer Theaterregisseure war Luchino Visconti, vom dem sie viel lernte. 1962 übernahm sie, ebenfalls unter Viscontis Regie, wieder eine Filmrolle in „Boccaccio 70“ Nun folgten einige Rollen in Blockbustern wie „Der Prozess“, „Der Sieger“ und „Der Kardinal“.

In den 60er und 70er Jahren war Romy Schneider auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. 1963 drehte sie in Hollywood neben Jack Lemmon die Komödie „Leih mir deinen Mann“. Privat war das Jahr 1963 allerdings ein schlimmes Jahr. Ihre Beziehung mit Alain Delon ging in die Brüche. Als sie aus den USA zurückkehrte, war er aus der gemeinsamen Wohnung bereits ausgezogen. Sie unternahm daraufhin einen Suizidversuch. Es folgte eine Auszeit. Erst ein Jahr später drehte sie mit Altmeister Henry-Georges Clouzot den Film „Die Hölle“. Aber das Pech blieb ihr zu dieser Zeit treu, da der Film nie fertig wurde. Erst erkrankte ihr Filmpartner Serge Reggiani schwer, dann erlitt Regisseur Clouzot einen Herzinfarkt. 1965 folgte dann einer ihrer erfolgreichsten Filme, „Was gibt´s Neues, Pussy?“ nach einem Drehbuch von Woody Allen. Bei einem Besuch in Deutschland lernte sie den Schauspieler und Regisseur Harry Meyen kennen, die beiden wurden ein Paar. Während der Dreharbeiten zum Film „Spion zwischen zwei Fronten“ 1966 heirateten Romy Schneider und Harry Meyen. Im Dezember desselben Jahres kam der gemeinsame Sohn David zur Welt.

In den folgenden zwei Jahren widmete sich Romy Schneider ausschließlich ihrer Aufgabe als Ehefrau und Mutter, erst 1968 begann sie wieder zu drehen. 1969 spielte sie im Film „Der Swimmingpool“ wieder an der Seite ihres Ex-Liebhabers Alain Delon. Der Film wurde einer ihrer größten Erfolge. In den 70er Jahren folgten eine Reihe von Filmen, darunter so bekannte und erfolgreiche wie „Das wilde Schaf“, „Trio Infernal“, „Das alte Gewehr” (aka “Abschied in der Nacht“) und „Nachtblende“. 1975 wurde die Ehe mit Harry Meyen geschieden. Zu diesem Zeitpunkt war Romy Schneider bereits mit Daniel Biasini, ihrem Privatsekretär liiert, den sie noch im selben Jahr heiratete. Nach der Geburt ihrer Tochter Sarah drehte sie 1978 mit dem Film „Eine einfache Geschichte“ einen ihrer erfolgreichsten Filme überhaupt. Von nun an ging es in ihrem Leben jedoch nur noch bergab. Ihr Ex-Mann Harry Meyen erhängte sich 1979. Mit dem Film „Der verkaufte Tod“ verscherzte sich Romy Schneider viele Sympathien bei ihren Fans: Es war die Geschichte einer kranken, dem Tod geweihten Frau, die die Rechte an ihrem Tod einer Fernsehgesellschaft zur Übertragung verkaufte. Dieser Film errang zwar einige Auszeichnungen, fiel aber beim Publikum durch. Bei den Dreharbeiten zu drei weiteren Filmen gab es immer wieder Probleme wegen übermäßigen Alkoholgenusses. Sie erschien mehrfach betrunken am Set oder sie erschien gar nicht.

Am 5. Juli 1981 verunglückte ihr Sohn David tödlich. Dieses Ereignis warf sie völlig aus der Bahn. Ihre zweite Ehe mit Daniel Biasini war am Ende und wurde geschieden. Romy Schneider musste sich außerdem einer schweren Nierenoperation unterziehen. Ihren völligen Absturz verhinderte ihr neuer Liebhaber Laurent Petin. Er gab ihr wieder etwas Halt. Regisseur Jacques Rouffio überredete sie zu einem weiteren Film, „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“. Es sollte ihr letzter Film werden. In der Nacht zum 29. Mai 1982 starb sie an den Folgen übermäßigen Tablettenkonsums. Der Tod war laut den Untersuchungen der Behörden kein Suizid, sondern eine Folge ihrer Tabletten und Alkoholsucht. Romy Schneider wurde auf dem Friedhof des kleinen Dorfes Boissy-sans-Avoir, ihrem letzten Wohnort, beigesetzt. Alain Delon hatte ihre Beerdigung organisiert.

Über Fabio Testi

Der italienische Sänger und Schauspieler Fabio Testi wurde am 2. August 1941 in Peschiera del Garda in der Provinz Verona (Italien) geboren. Er begann beim Film als Stuntman und spielte in den 60er Jahren in diversen Italowestern und Kriegsfilmen meistens in kleineren Rollen. Regisseur Sergio Leone gab ihm dann eine kleinere Rolle in seinem Meisterwerk „Spiel mir das Lied vom Tod“. Vittorio De Sica besetzte ihn 1970 in dem antifaschistischen Film “Der Garten der Finzi Contini“. Diese Rolle sorgte für Testis internationalen Durchbruch. Er wurde nun öfters in internationalen Produktionen besetzt.

In den 1980er Jahren arbeitete überwiegend für das italienische Fernsehen. Fabio Testi ist in Italien auch heute noch als Sänger bekannt. Als Duettpartner von Raffaella Cara hatte er in Italien mehrere Hits.

Über Jacques Dutronc

Jacques Dutronc wurde am 28. April 1943 in Paris geboren. Seine erste große Karriere war die eines Sängers, Musikers und Songschreibers. Von 1966 bis 2003 veröffentlichte Jacques Dutronc über 20 Musikalben und verkaufte 1,2 Millionen Tonträger. Erst 1973 übernahm er seine erste Rolle in einem Kinofilm. Er wurde von den großen Regisseuren des französischen Kinos wie Sautet, Rouffio, Godard, Chabrol oder Żuławski in Filmen besetzt und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen. Seine größte Rolle war die des holländischen Malers Vincent van Gogh, für die er 1992 einen César erhielt.

Seit 1981 ist Jacques Dutronc mit der französischen Chansonsängerin Françoise Hardy, mit der er den 1973 geborenen gemeinsamen Sohn, Schauspieler und Musiker Thomas Dutronc, hat, verheiratet. Aktuell leben sie allerdings schon seit vielen Jahren getrennt – er mit seiner neuen Partnerin in Monticello auf Korsika, sie in Paris.

Über Klaus Kinski

Klaus Günter Karl Nakszynski, so sein bürgerlicher Name, wurde am 18. Oktober 1926 in der freien Stadt Danzig geboren. 1930 zog er mit seiner Familie nach Berlin. 1944 wurde er im Krieg zu einer Fallschirmjägereinheit eingezogen und geriet bald in britische Gefangenschaft. Er wurde in der Nähe der englischen Hafenstadt Colchester interniert. Im Gefangenenlager spielte er zum ersten Mal Theater. 1946 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen, er ging nach Berlin und ging dort an das Theater. 1947 lernte er den Filmproduzenten Artur Brauner kennen, der ihn für seine erste Filmrolle in „Morituri“ von Regisseur Eugen York engagierte. 1950 griff er eine Ärztin tätlich an und landete für einige Tage in der geschlossenen Abteilung einer Nervenklinik. Ab 1952 ging er als „Ein-Mann-Wanderbühne“ auf Tour durch Deutschland. Dabei rezitierte er aus Werken deutscher Literaturgrößen wie Schiller, Goethe, Nietzsche und Tucholsky sowie aus dem Neuen Testament. Seine Auftritte zogen einige mediale Aufmerksamkeit auf sich und machten seinen Namen bekannt.

Seine Affären und seine drei Ehen waren genauso exzentrisch wie sein sonstiges Leben. Als er 1946 aus britischer Gefangenschaft nach Deutschland kam, war er eine kurze Zeit in Heidelberg. Dort hatte er nach eigener Aussage mehrere Wochen eine wilde Liaison mit einer 16-jährigen. 1952 heiratete er Gislinde Kühbeck. Aus dieser Ehe ging Tochter Pola hervor, die Ehe wurde 1955 bereits wieder geschieden. 1955 hatte er eine kurze Affäre mit der Schauspielerin Erika Remberg, nach dem Ende der Beziehung versuchte er sich umzubringen. In Berlin heiratete er 1960 die erst 20jährige Brigitte Ruth Tocki. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Nastassja Kinski. Von 1964 bis 1975 lebte Klaus Kinski in Rom. Nach der Scheidung von Brigitte Tocki 1969 heiratete er 1971 in Rom das 19-jährige vietnamesische Model Minhoï Loanic. Aus dieser Ehe ging der heute sehr bekannte und vielbeschäftigte Schauspieler Nanhoï Nikolai Kinski hervor. Auch diese Ehe wurde bereits 1979 wieder geschieden. Von 1987 bis 1989 hatte er eine Beziehung mit der ebenfalls erst 19-jährigen italienischen Schauspielerin Debora Caprioglio. Klaus Kinski mochte also immer sehr junge Frauen. Die damals aufkommenden Gerüchte, er habe seine beiden Töchter Pola und Nastassja sexuell missbraucht, wurden von beiden später bestätigt. 1981 soll Klaus Kinski selbst gegenüber Regisseur Werner Herzog geäußert haben: „Für das, was ich meinen beiden Töchtern angetan habe, würde ich in den USA 20 Jahre hinter Gitter wandern!“

Skandale begleiteten auch sonst sein Leben. 1971 hatte er im Berliner Sportpalast einen Rezitationsabend mit eigenen Texten und Bibelzitaten aus dem Neuen Testament unter dem Titel „Jesus Christus Erlöser. Der Vortrag kam beim Publikum nicht gut an und es kam zu immer mehr Zwischenrufen. Nach heftigen Diskussionen rastete Kinski völlig aus und beschimpfte die Zuschauer als „Scheiß Gesindel“, „Du dumme Sau“ oder „Dummes Arschloch“. Die Veranstaltung musste abgebrochen werden. Bei einer Talkshow 1977 reagierte er auf keine einzige Frage des Moderators Reinhard Münchenhagen und sprach diesen ständig mit „Herr Münchhausen“ an.

Aber Klaus Kinski war auch ein guter Schauspieler. Bekannt wurde er vor allem durch seine 16 Rollen in den in den 1960er Jahren sehr populären Verfilmungen der Edgar Wallace Romane. Eine international viel beachtete Rolle spielte Klaus Kinski 1965 in der Romanverfilmung „Doktor Schiwago“ unter der Regie von David Lean. Als Schauspieler war Klaus Kinski immer sehr diszipliniert, professionell und fleißig. Er lernte alle seine Rollen gründlich und die Regisseure hatten am Set wenig Probleme – Kinski beherrschte seine Rollen fast immer perfekt. Besonders Regisseur Werner Herzog, der ihn als Jugendlicher in München kennengelernt hatte, wusste das zu schätzen. Mit ihm als Regisseur entstanden Kinskis beste Filme wie „Aguirre, der Zorn Gottes“, „Nosferatu, Phantom der Nacht“, „Fitzcarraldo“, „Woyzeck“ und „Cobra Verde“. Werner Herzog, dem die Arbeiten mit Klaus Kinski nie leicht fielen, konnte aber mit diesem „Enfant terrible“ umgehen.

1981 erwarb Klaus Kinski in Kalifornien, nahe Los Angeles, ein Grundstück und baute ein Haus. Nach der Fertigstellung 1983 zog er dort ein. Nach seinem letzten Film, „Kinski Paganini“, in dem er selbst Regie führte, das Drehbuch schrieb, die Hauptrolle spielte und für den Filmschnitt sorgte, setzte er sich auf seinem neuen Landsitz zur Ruhe. Er starb am 23. November 1991 an einem Herzinfarkt. Die Obduktion zeigte ein völlig vernarbtes Herz. Klaus Kinski muss mehrere Infarkte gehabt haben, die er nie behandeln ließ. Auch diese Tatsache zeigt seinen extremen, eigenwilligen Charakter. Auf seinen Wunsch wurde seine Leiche verbrannt und die Asche in die Bucht von San Francisco in den Pazifik gestreut.

Kinoplakate

Materialbearbeitung 

Die „Aufwendige Digitalisierung“ konnte Walter Potganski zusammen mit Cristos Pateludis realisieren, einem Fachmann für Filmrestauration, der selbst einige Tools für die jeweiligen Bearbeitungsstufen entwickelt hat. Zusammen mit Reno Bornkamm ist er Inhaber der Firma Pateludis Video Transfer und war unter anderem verantwortlich für den 4K-Scan, die Lichtbestimmung und Farbkorrektur. In der Regel werden diese Schritte in Anwesenheit des Kameramanns und des Regisseurs vorgenommen, was in diesem Fall natürlich nicht mehr möglich war. Die Erfahrungen im technischen Bereich der Filmrestaurierung reichen über 40 Jahre zurück und so waren Walter Potganski und Cristos Pateludis in diesem Fall nun selbst verantwortlich für das, was man den „Film-Look“ nennt.

Zusätzliche Informationen

Gedreht wurde der Film hauptsächlich in Paris. Der Kinostart in Westdeutschland fand am 21. Februar 1975 im Verleih des Cinerama Filmverleihs statt. Am 29. Mai 2022 jährt sich Romy Schneiders Todestag bereits zum 40. mal. Sie starb am 29. Mai 1982 in Paris.

Teaser [2022] (deutsch) ᴴᴰ

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Trailer [2022] (deutsch) ᴴᴰ

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Weitere Informationen

Stimmen zum Film

„Nachtblende‘ ist ein Skandalfilm. Brutal, nackt, obsessiv und intensiv. Ein Filmgenuss der komplizierteren Art.“ (mitternachtskino.de)

„Mischung aus Psychogramm-Versuch und Melodram, inszeniert in barocker, greller Manier. In der Schilderung existentieller Extremsituationen stellenweise spekulativ, nicht selten aber auch unfreiwillig komisch.“ (Lexikon des internationalen Films)

„Regisseur Zulawski erzählt also eine Geschichte, in der sich zwei Prinzipien nicht nur diametral gegenüberstehen, sondern miteinander verschränkt sind: das Prinzip Geld und das Prinzip Liebe.“ (filmstarts.de)

„Nachtblende ist ohne Frage ein großer Film Andrzej Żuławskis, der sich durch seine Darsteller auszeichnet, sowie durch sein Bild einer amoralischen Gesellschaft.“ (film-rezensionen.de)

„Es wird geweint, geschrien und gelitten, für manche bis über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus. Unser Fazit: ein überaus gelungenes Drama über menschliche Leidenschaften und Abgründe.“ (filmreporter.de)

„Zulawski konfrontierte die Figuren mit ihrer eigenen Erbärmlichkeit, den Autor mit seiner eigenen Oberflächlichkeit, die Schauspieler mit ihrer eigenen Zerbrechlichkeit und destillierte daraus pure Authentizität, puren Ausdruck.“ (eskalierende-traeume.de)

„Eine Sternstunde des französischen Kinos !“ (Prisma-italo-cinema.de)

„Die gelungene Mischung aus Psychogramm und Melodram punktet mit einer überwältigenden Romy Schneider… (filmreporter.de)

„Nachtblende ist eine destruktive Liebesgeschichte am Rande des Wahnsinns; zermürbend-triste Poesie zwischen überzeichneter Groteske, provokanten, verkünstelten Expressionismus mit dem Hang zur narrativen Sackgasse…“ (moviebreak.de)

„Zulawskis Film ist intelligentes Kino. Ein Manifest gegen die Oberflächlichkeit, geschaffen für liberale und unvoreingenommene Menschen, die bereit sind, abzutauchen in die Untiefen und Schattenseiten menschlicher Emotionen und Handlungen.“ (schatten-lichter.blogspot.com)

Alternative Poster und Cover

Am 29. April 2022 bringen UCM.ONE und moviemax mit „Nachtblende“ eines der großen Highlights des französischen Autorenkinos vom polnischen Regisseur Andrzej Żuławski und produziert von Albina du Boisrouvray als limitiertes Mediabook in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Markt.

Ausstattung und technische Daten des Mediabooks

Kinofassung erstmalig in 4K neu abgetastet und in Full-HD restauriert | Bildformat Blu-Ray: WS 1.66:1 / 1080p 24; Bildformat DVD: WS 1.66:1 (anamorph) | Gesamtlaufzeit Blu-Ray 113 Min; Gesamtlaufzeit DVD 109 Min | Tonformate Blu-Ray: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono), Französisch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono); Tonformate DVD: Deutsch DD 2.0 (mono); Französisch DD 2.0 (mono) | Untertitel: deutsch | Bonusmaterial: 32-seitigem Booklet mit Originalfotos sowie vielen interessanten Zusatzinformationen (u.a. mit Texten von Prof. Dr. Stiglegger und Publizist & Medienwissenschaftler Stefan Jung), Original Trailer, Deutscher Trailer, Bildgalerie | FSK 16            

Neuigkeiten

🎬 40. Todestag der Schauspielerin Romy Schneider

Am 29. Mai 1982 starb die 43 jährige Schauspielerin Romy Schneider allein in ihrer Wohnung in Paris. Spätestens mit ihren Filmen aus den 1970er Jahren hat die Schauspielerin bewiesen, dass sie sich schon lange aus der Zuckerwattewelt der Sissi-Filme herausgespielt hatte. Sie arbeitete damals, bereits seit 15 Jahren überwiegend in Frankreich, wo sie bis heute zu…

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🎬 “Nachtblende” von Andrzej Żuławski mit Romy Schneider als limitiertes Mediabook erhältlich

Am 29. April 2022 bringt UCM.ONE im Rahmen der Édition ParaSol Videothèque auf dem Label Artkeim² in Kooperation mit  moviemax mit „Nachtblende“ eines der großen Highlights des französischen Autorenkinos vom polnischen Regisseur Andrzej Żuławski und produziert von Albina du Boisrouvray als limitiertes Mediabook in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Markt. Zudem ist der Film auch bei vielen…

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🎬 Drei Meisterwerke mit Romy Schneider in neu abgetasteten und restaurierten Fassungen

Am 29. Mai 2022 jährt sich Romy Schneiders tragischer Tod bereits zum 40. Mal. UCM.ONE nimmt dies in Zusammenarbeit mit moviemax zum Anlass und veröffentlicht in den nächsten Wochen auf der Édition ParaSol Videothèque drei filmische Meisterwerke aus den Mitt-1970ern, mit denen Romy Schneider endgültig in den Olymp der “Grandes Dames” des französischen Kinos aufstieg, neu…

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„Nachtblende“ mit Romy Schneider erstmalig in der neu abgetasteten Version auf MUBI

Am 7. November zeigt MUBI die exklusive Premiere der neu abgetasteten Version des französischen Filmdramas „Nachtblende“ (Originaltitel: “L’important c’est d’aimer”) von 1975. Anfang 2022 wird der Film dann von UCM.ONE auch in einem aufwendig gestalteten Mediabook auf dem Label Artkeim² im Rahmen der Édition ParaSol Videothèque in den Handel kommen. Der Spielfilm von Regisseur Andrzej Żuławski…

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In Erinnerung an Romy Schneider

Heute, am 23. September 2020, wäre Romy Schneider 82 Jahre alt geworden. Die Schauspielerin war bereits im Alter von 15 Jahren ein Filmstar. An der Seite ihrer Mutter Magda und von Filmpartner Karlheinz Böhm wurde sie 1955 in der Rolle der „Sissi“ weltberühmt. Der Film beziehungsweise die Filmtrilogie um die österreichische Kaiserin Elisabeth legte Romy aber…

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„Nachtblende“ mit Romy Schneider und Klaus Kinski ab jetzt auf VoD-Portalen erhältlich

Romy Schneider wurde am 23. September 1938 in Wien geboren und wäre, wenn sie nicht schon viel zu früh verstorben wäre, am 23. September 2018 somit 80 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses runden Geburtstages veröffentlicht UCM.ONE im Rahmen der Édition ParaSol Videothèque des Labels Artkeim² den Film „Nachtblende“ (1975) von Regisseur Andrzej Zulawski in einer neuen restaurierten Version fast überall…

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