Der Film „Holy Island“ startet heute im Verleih der UCM.ONE auf dem Filmlabel Artkeim² in ausgewählten deutschen Kinos. Regie führte der irische Filmemacher Robert Manson.

In der Handlung des Films findet sich David, ein Mann in seinen Vierzigern, festgehalten in einer heruntergekommenen Hafenstadt. Er wartet auf ein Schiff, das ihn nach Hause bringen soll, doch als alle Fahrten auf unbestimmte Zeit eingestellt werden, bleibt er in einem Zustand der Ungewissheit zurück. Er trifft Rosa, eine 31-jährige Mitreisende, die ihn in die Tiefen der Stadt führt. Zusammen erkunden sie die seltsame Zwischenwelt der Insel, treffen auf deren Bewohner und setzen Stück für Stück ihre eigenen Leben wieder zusammen. Der Film endet in einer entscheidenden Konfrontation, in der nur einer der beiden Protagonisten gerettet werden kann.

Robert Manson, der Regisseur und Drehbuchautor, ist ein Absolvent der NFS/IADT und Gründer von Ballyrogan Films. „Holy Island“ ist sein zweites Spielfilmprojekt nach „Lost in the Living“ (Darling Berlin) und wurde bereits international auf Filmfestivals gezeigt. Der Film ist eine Produktion des Arts Council of Ireland.

Regiekommentar von Robert Manson

„Die Hauptrolle des David wird von zwei Schauspielern gespielt, eine Idee, die von Buneals „Das obskure Objekt der Begierde“ übernommen wurde. Die erste Hälfte wird von einem Schauspieler gespielt, eine düstere und melancholische Vorstellung. Dann erfolgt ein Wechsel, und ein jüngerer Schauspieler übernimmt die Rolle für den mittleren und späteren Teil des Films; diese Figur ist weicher, verletzlicher und mitfühlender. Die psychologische Veränderung und Entwicklung der Figur des David wird durch diesen Schauspielerwechsel visuell unterstrichen. Die Schauspieler, die die Rolle des David spielen, sehen nicht identisch aus, aber sie stammen aus demselben Teil der Welt und sind ähnlich aufgewachsen. Dieses Konzept wirft ein Schlaglicht auf eine Untersuchung des Konzepts der Dualität des Selbst.“

„Die Ästhetik des Films für die schwarz-weiße, leblose Hafenstadt „Limbo“ ist eine Anspielung auf Michael Powells „A Matter of Life and Death“, in dem die Frage gestellt wird, warum der Himmel schwarz-weiß ist. Die Antwort: Weil es dort kein Leben gibt. Auf dem Bildschirm sind überwiegend 4k-Schwarz-Weiß-Bilder zu sehen. In wichtigen Abschnitten des Films werden flackernde Farbflecken eingefügt, um Momente darzustellen, in denen die Leinwand, die Schauplätze und die Darsteller wieder lebendig und reich werden. Super 8mm steht für vergangene Erinnerungen in den heilsamen Momenten, in denen die Figuren ihre Augen schließen und ihr Leben an ihnen vorbeizieht. Es sind nicht ihre Leben oder ihre direkten Erinnerungen, sondern die verpflanzten Bilder eines kollektiven Bewusstseins. 

Für diese Segmente des Films wurde Super-8-mm-Archivmaterial aus dem Archiv meines Vaters gesammelt. Dies überbrückt die visuellen Lücken zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Wir haben Abschnitte auf Standard 16mm gedreht, um alle Formate miteinander zu verbinden, 4K, 16mm und 8mm.“

Dieser Film behandelt die Themen Tod, Verlust, Heimat, Liebe, Emigration, Familie, Überleben, Erlösung und Einsamkeit. Aktuelle Archetypen und Stereotypen vom „Irischsein“ und nationaler Identität werden durch intergenerationale Begegnungen innerhalb dieser Geschichte erforscht.

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Pressestimmen zu „Holy Island“
„Ein magisch-fantastisches Panoptikum surrealer Bilderwelten und Assoziationen von Kafka über Buñuel, Dalí und Bergman bis hin zu Beckett und Lynch. Wie in einem Traum, von dem niemand weiß, wer ihn eigentlich träumt.“ (Filmdienst)
„Einige parabelhafte Skizzen erinnern an symbolstarke Träumereien a la Ingmar Bergman. Das verlorene Umherirren auf einer Insel, die ihre Insassen nicht gehen lassen will, lässt auch an die Fernsehserie Lost denken, platziert die Figuren hier aber vielmehr in einer Suche nach ihrer eigenen Identität.“ (Kino-Zeit)
„Holy Island ist ein treibendes, traumhaftes irisches Märchen von Flucht – mit einem Hauch von Kafka“ (The Guardian)
„Diesen aufeinander getürmten Ideen in Holy Island glaubt man Mansons ehrliche Liebe zum Kino von Ingmar Bergman bis Aki Kaurismäki“ (Süddeutsche Zeitung)
„Wer den Schiffsfunk auf Robert Mansons Wellenlänge empfangen und sich auf die verrätselten Charaktere von Rosa und David einlassen kann, wird anderthalb flirrende, manchmal verblüffende Stunden im Kino erleben.“ (Programmkino.de)
„Eine absurde irische Irrfahrt zwischen Leben und Tod. Ein kleiner, leichter und schön fotografierter Film, in dem sich das Publikum gemeinsam mit den Figuren verlieren kann.“ (Spielfilm.de)

Weitere Informationen über den Film: Holy Island

Weitere Informationen über das Filmlabel: Artkeim²