Der Film „Nico“ von Eline Gehring hat vergangene Woche bei gleich vier Festivals Preise abgeräumt: Beim Braunschweig International Film Festival hat Sara Fazilat den Braunschweiger Filmpreis als beste/r Nachwuchsschauspieler:in gewonnen. Hier ein Auszug aus der Jurybegründung:
„Mit einer uns in den Bann ziehenden Kraft und mit deiner Präsenz überzeugst du, Sara Fazilat, uns in jeder Phase des oft dokumentarisch anmutenden Dramas in der Darstellung der Nico. Wahrhaftig zeigst du die Titelfigur in allen emotionalen Facetten: Angefangen von einer unbeschwerten Fröhlichkeit, liebevoller Fürsorglichkeit, später im Schmerz, drängender Ratlosigkeit und einer großzügig einsehbaren Verwundbarkeit, in ihrem unbändigen Gerechtigkeitszorn. Die unbedingte Entschlossenheit, mit der du im Kampfsporttraining deine Figur Nico verteidigst, ja mit ihr verschmilzt, hat uns überwältigt und von deinem vollen emotionalen und körperlichen Einsatz für die Rolle überzeugt.“
Bei den Biberacher Filmfestspielen ist „Nico“ als bester Debütfilm mit dem Debüt-Biber ausgezeichnet worden. Die Jury hierzu (Auszug):
„“Nico“ hat uns umgehauen, insbesondere wegen seiner gleichnamigen Hauptfigur […], die ihr Trauma überwinden will, indem sie Karate lernt, die sich – wortwörtlich – zurück ins Leben kämpft. Die ihre Würde und ihre Komfortzone kompromisslos zurückerobert.
„Nico“ ist ein Gesamtkunstwerk, [zum einen wegen der] Regie von Eline Gehring, die ihr Langfilmdebüt mutig und mit genauer Beobachtungsgabe inszeniert hat und dem Film eine unglaubliche Wucht verleiht. […]. Da ist [zum anderen] das Drehbuch von Sara Fazilat, Francy Fabritz und Eline Gehring: mit komplexen Figuren, wahrhaftigen Dialogen und einem feinen Humor. „Nico“ behält in seiner Ernsthaftigkeit stets eine Leichtigkeit. [Und schließlich ist da] die Kamera von Francy Fabritz, die nah ist an den Figuren und ihre Geschichte ungeschönt, beinah dokumentarisch festhält. […] [„Nico“] zeigt, wie modernes, diverses Erzählen geht – weil er Nicos Geschichte nicht auf Diversität reduziert, sondern diese zur Selbstverständlichkeit macht.“
Beim FILMZ Festival des deutschen Kinos in Mainz hat „Nico“ den vom Publikum vergebenen Langfilmwettbewerb gewonnen und in Radstadt in Österreich den Preis der Jugendjury. Die Begründung der Radstadter Jury:
„Für uns Jugendliche hatte dieser Film am meisten Bezug zur Realität. Alltagsrassismus und Diskriminierung sind ein relevantes Thema in unserer Gesellschaft, da jeder betroffen sein kann. Beeindruckt hat uns der Perspektivenwechsel in der Kameraführung sowie die sensible Darstellung der Protagonistin.“
Weitere Informationen über den Film: Nico