Gestern Abend wurde es verkündet: Der Film „Nico“ von Eline Gehring hat beim 36. MiX Festival Internazionale di Cinema LGBTQ+ e Cultura Queer in Mailand den Jury Award gewonnen! Das etablierte Filmfestival lief vom 16. bis 19. Juni in der Hauptstadt der Lombardei, es ist das älteste queere Filmfestival Italiens.
Die Jury begründet ihre Entscheidung so:
„Für die Eindringlichkeit, mit der uns von den ersten Bildern an eine eigenständige Figur mit einer starken queeren Prägung präsentiert wird, und zwar nicht nur unter dem Gesichtspunkt der sexuellen Orientierung, sondern vor allem unter dem der Intersektionalität. Die Jury fand es interessant, wie der Film die Bedeutung der Wiedererlangung der eigenen inneren Stärke hervorhebt, wenn der Kontext, in dem man lebt, die eigene Verletzlichkeit auf die Probe stellt. Der Film schenkt uns eine neue queere Heldin, auch dank der überzeugenden Leistung der Hauptdarstellerin.“
„Nico“ ist ein wichtiger und bewegender Film, dessen mitreißende Hauptdarstellerin das Publikum jeden Moment ihres schmerzhaften Heilungsprozesses mitfühlen lässt.
Inhalt des Films:
Die selbstbewusste und lebensbejahende Deutsch-Perserin Nico (Sara Fazilat) liebt ihren Job als Altenpflegerin und ist wegen ihrer lockeren und verständnisvollen Art bei allen beliebt. Mit ihrer besten Freundin Rosa (Javeh Asefdjah) genießt sie den Berliner Sommer, bis ein rassistisch motivierter Überfall sie plötzlich aus ihrem unbeschwerten Alltag reißt. Nico wird bewusst, dass sie doch nicht so selbstverständlich dazugehört, wie sie immer dachte, und wie viel Rassismus sie tatsächlich umgibt.
Geplagt von Erinnerungsfetzen an den schrecklichen Überfall, zieht sich Nico immer mehr in sich selbst zurück. Nicht nur Rosa verliert den Bezug zu ihr, auch ihre Patient:innen erkennen die einst so fröhliche junge Frau nicht wieder. Nico spürt, dass es so nicht weitergehen kann, und wendet sich an den schroffen Karate-Weltmeister Andy (Andreas Marquardt). Bei ihm beginnt sie ein hartes Trainingsprogramm und schafft es dadurch, ihre Wut zu kanalisieren und ihre eigene Stärke zu erfahren, doch verliert sie auch die Verbindung zu sich selbst und ihrem alten Leben. Als Nico dann auf die Mazedonierin Ronny trifft, entwickelt sich eine Verbindung zwischen den beiden Frauen, die Nico dazu veranlasst, den eingeschlagenen Weg in Frage zu stellen.
Mehr Informationen über den Film: Nico
Mehr Informationen über das Filmlabel: Darling Berlin