Romy Schneider wurde am 23. September 1938 in Wien geboren und wäre, wenn sie nicht schon viel zu früh verstorben wäre, am 23. September 2018 somit 80 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses runden Geburtstages veröffentlicht UCM.ONE im Rahmen der Édition ParaSol Videothèque des Labels Artkeim² den Film „Nachtblende“ (1975) von Regisseur Andrzej Zulawski in einer neuen restaurierten Version fast überall in der Welt erstmalig digital.
Der Film „Nachtblende“ dreht sich um den Fotografen Servais, der sich in die erfolglose Schauspielerin Nadine Chevalier verliebt. Auch sie scheint ihn anziehend zu finden und sucht immer wieder seine Nähe. Allerdings ist Nadine verheiratet. Ihr psychisch labiler Mann Jacques gibt zunächst vor, den jungen attraktiven Fotografen selbst ganz sympathisch zu finden und mit ihm befreundet sein zu wollen, beobachtet die Annäherung zwischen seiner Frau und Servais aber aufs Genauste. Um Nadine öfters sehen zu können und in der Hoffnung, sie endlich einmal fröhlich zu sehen, finanziert Servais heimlich das Theaterstück des exzentrischen Regisseurs Messala. Als Gegenleistung verlangt er von Messala, dass Nadine die Hauptrolle in dem Bühnenstück bekommt. Auf die Premiere folgt das böse Erwachen aller Mitwirkenden, die Kritiken sind vernichtend. Nicht nur das – auch die Dreiecksbeziehung zwischen Nadine, Jacques und Servais scheint immer mehr aus dem Lot zu geraten und auf ein tragisches Ende zuzusteuern.
Zulawskis Film ist intelligentes Kino. Ein Manifest gegen die Oberflächlichkeit, geschaffen für liberale und unvoreingenommene Menschen, die bereit sind, abzutauchen in die Untiefen und Schattenseiten menschlicher Emotionen und Handlungen. Wie kaum ein anderer Film nimmt Andrzejs Zulawskis „Nachtblende“ einen mit auf eine emotionale Talfahrt ins Land der Hoffnungslosigkeit. Der aus Polen stammende Regisseur sorgte in seiner Wahlheimat Frankreich für Skandale. Andrzej Zulawski starb am 17. Februar 2016 in Warschau.
Schauspieler/innen:
Romy Schneider, Fabio Testi, Klaus Kinski, Jacques Dutronc, Claude Dauphin, Roger Blin, Gabrielle Doulcet, Michel Robin, Guy Mairesse, Katia Tchenko, Nicoletta Machiavelli, Paul Bisciglia, Henri Coutet, Sylvain Levignac, Andrée Tainsy, Olga Valéry, Jacques Boudet, Robert Dadiès, Nadia Vasil, Gérard Zimmermann, Michel Such, Jacques Van Dooren, u.a.