Der Arzt von St. Pauli:

Der Arzt von St. Pauli“ ist eine starbesetzte, exploitative deutsche Milieustudie mit Curd Jürgens („Der Spion, der mich liebte„), Fritz Wepper („Derrick„, „Der Kommissar„), Dieter Borsche („Das Halstuch„); „Heinz Reincke“ („Es muss nicht immer Kaviar sein„) und Christiane Rücker („Die Schlangengrube und das Pendel„, „Kottan ermittelt„).

Inhalt des Films

Dr. Jan Diffring (Curd Jürgens) praktiziert als Arzt an der Reeperbahn und besitzt das volle Vertrauen der hier arbeitenden und lebenden Menschen. Niemals würde er der Polizei Informationen geben und wegsehen, wenn sich jemand in Not befindet. Als er in den frühen Morgenstunden auf der Reeperbahn unterwegs ist, kommt er einer jungen Frau zu Hilfe, die von ein paar Männern zusammen geschlagen wird. Er ahnt nicht, dass dieser Überfall im Zusammenhang mit Sex-Partys steht, die für eine Klientel reicher Geschäftsmänner veranstaltet werden und an denen sein Bruder Klaus (Horst Naumann) beteiligt ist. Obwohl dieser ein angesehener Gynäkologe ist, hat er hohe Schulden und ist gezwungen, reiche verheiratete Damen, die bei ihm eine ungewollte Schwangerschaft beseitigen lassen wollen, für diese Partys gefügig zu machen.

Als sich dann der junge Seemann Hein (Fritz Wepper) an Jan wendet, und ihn bittet, ihm bei der Suche nach seiner spurlos verschwundenen Verlobten Margot (Christiane Rücker) zu helfen, eskaliert die Lage…

Produktionsgeschichte

Die Dreharbeiten fanden ausschließlich in Hamburg statt. Die Kritik war nicht sehr positiv. Man schrieb von einer unglaubwürdigen Story, vielen Klischees und aufgesetzter Moral. Das Publikum war anderer Meinung. Über drei Millionen Besucher sprachen für sich.

Über Regisseur Rolf Olsen

Rolf Olsen war ein Multitalent des Films. Der am 26.12.1919 in Wien als Rudolf Knoblich geborene Alleskönner betätigte sich in seiner langen und erfolgreichen Filmkarriere als Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur. Für viele Filme tat er dies immer gleichzeitig. Auch in diesem Film schrieb er das Drehbuch, führte Regie und spielte in der Rolle als Leichenbeschauer auch noch mit. Rolf Olsen war ein Workaholic! Er arbeitete an rund 100 Filmen und Fernsehproduktionen von 1947 bis 1990 mit. Olsen beherrschte alle Sparten. Ob Komödie, Drama, Krimi oder Horror, Olsen konnte alles. Rolf Olsen erlag am 3.4.1998 in Starnberg einem Krebsleiden.

Filmografie (Auswahl)

1963 Der letzte Ritt nach Santa Cruz
1964 Heiß weht der Wind
1966 In Frankfurt sind die Nächte heiß
1968 Der Arzt von St. Pauli
1969 Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
1970 Das kann doch unser´n Willi nicht erschüttern
Der Pfarrer von St. Pauli
1977 Reise ins Jenseits (Dokumentarfilm)
1988 Starke Zeiten

„Der Arzt von St. Pauli ist so ein herrliches Beispiel, das handelsübliche Krimiware noch ein wenig härter und rauer verarbeitet, dabei aber keineswegs sympathische Bezugspersonen außer Acht lässt. Dazu wird die urige Atmosphäre des Hamburger Kiez gemischt, die beim Anschauen vierzig Jahre später noch etwas uriger ist. Dabei schlägt Olsenseinfach gestrickte Selbstjustizmasche gar nicht so sehr harte Töne an, dass es für Exploitation-Gucker schon zwingend interessant werden würde. Aber immer wieder nackte Haut, ein actionreicher Schlussteil und davor jede Menge Abschaum, dem man am liebsten persönlich eins auf die Kauleiste geben würde, sind dann doch mehr, als sich das damalige Fernsehen/Kino so erlauben durfte. Gesungen wird hier eh nicht, auf TV-Romantik verzichtet und statt Strahlemann-Figuren darf man sich auf ordentlich überzeichnete, aber doch glaubwürdige Charaktere einlassen, die es alle faustdick hinter den Ohren haben. (wicked-vision.com)

Titel: Der Arzt von St. Pauli

Regie: Rolf Olsen

Drehbuch: Rolf Olsen

Schauspieler*innen: Curd Jürgens, Horst Naumann, Christiane Rücker, Heinz Reincke, Marianne Hoffmann, Fritz Wepper, Monika Zinnenberg, Friedrich Schütter, Suzanne Roquette, Michael Conti, Astrid Fournell, Hans W. Hamacher, Claus Tinney, Carlo Liebmann, Karin-Ute Warstat, Ingrid Castell, Peter Bach, Manfred Reddemann, Wolfgang Zerlett, Ursula Dietz, Britt Lindberg, Dieter Borsche, Mario Amtmann, Christian Brückner, Renate Danz, Arne Elsholtz, Beate Hasenau, Claus Jurichs, Christine Kuon, Dorothea Moritz, Rolf Olsen, Gabriele Rösch, Friedrich Schoenfelder, Karin Schubert, Renate Schubert, Dieter Wagner, Poldi Waraschitz

Produzent: Heinz Willeg

Kamera: Franz Xaver Lederle

Schnitt: Renate Willeg

Kostüme: Hildegard Bürger

Musik:  Erwin Halletz

 

Produktionsfirma: Terra-Filmkunst

Produktionsjahr: 1968

Genres: Krimi, Drama

Land: Deutschland

Sprache: Deutsch

Synchronisationen: Englisch, Italienisch, Deutsch

Drehort: Hamburg

Länge: 101 Min

FSK: 16

Seitenverhältnis: 1.66 : 1

Sound Mix: Mono

Auflösung: Full HD (neue 4K-Abtastung)

Weitere Titel:

Englisch (UK): Street of Sin

Englisch (US): Sidewalk Doctor, Bedroom Stewardesses, The Bedroom, The Doctor of St. Pauli

Englisch (HK): Orgy Blackmailer

Französisch: Le médecin de Hambourg

Italienisch: L’ago sotto la pelle

Portugiesisch: Chantagem Perversa

Auszeichnung:

1969 Hauptverband Deutscher Filmtheater: „Goldene Leinwand“ für 3 Millionen Kinobesucher -> Der Arzt von St. Pauli

Filmlabel: U8 Films Berlin

 

Kinostart: 20.09.1968

Mediabook (Blu-Ray+DVD): 26.08.2022

Blu-Ray: 26.08.2022

DVD: 26.08.2022

Der Arzt von St. Pauli“ ist der erste von fünf „St. Pauli-Filmen“ mit Curd Jürgens, die fortgesetzt wurden mit den Filmen: „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ (1969), „Der Pfarrer von St. Pauli“ (1970), „Das Stundenhotel von St. Pauli“ (1970), „Käpt’n Rauhbein aus St. Pauli“ (1971).

Über Curd Jürgens

Curd Gustav Andreas Gottlieb Franz Jürgens wurde am 13.12.1915 in Solln bei München geboren. Er war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler, mütterlicherseits mit französischen Wurzeln. Er wuchs in Berlin auf. Curd Jürgens arbeitete nach seinem Schulabschluss als Journalist und besuchte nebenher eine Schauspielschule. 1935 stellte er sich bei der UFA vor und wurde prompt engagiert. Während der NS-Zeit wirkte er in 19 Kinofilmen mit. Jürgens war in seiner Jugend unpolitisch. Trotzdem äußerte er immer wieder seine Meinung kritisch und ohne Angst vor der Staatsmacht. 1944 wäre ihm diese Einstellung beinahe zum Verhängnis geworden, weil er sich In einem Lokal in Wien mit ein paar SS-Leuten anlegte, ohne um deren Identität zu wissen. Es handelte sich um den Bruder von Gestapo-Chef Ernst Kaltenbrunner, Robert Kaltenbrunner, SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny und einen Mitarbeiter Baldur von Schirachs. Jürgens wurde verhaftet und in ein Arbeitslager gesperrt, von wo ihm nach kurzer Zeit jedoch die Flucht gelang und er untertauchte.

Nach Kriegsende wurde er Intendant des Theaters in Straubing. Curd Jürgens bewarb sich danach am Wiener Burgtheater und wurde angenommen. Um eine Tournee in die Schweiz mitmachen zu können, nahm er die österreichische Staatsbürgerschaft an, denn Deutsche durften nicht aus Österreich in die Schweiz einreisen. In den 60er und 70er Jahren war er ein Anhänger von Willy Brandt, den er auch persönlich gut kannte und öfter traf. Curd Jürgens war fünfmal verheiratet, unter anderem mit der bekannten Schauspielerin Eva Bartok. Er galt als einer der attraktivsten Männer in Deutschland. Brigitte Bardot bezeichnete ihn als „normannischen Schrank“. Die Boulevardzeitung Bild wählte ihn unter den Männern „mit dem größten Sexappeal“ auf Platz 2. Curd Jürgens hat in seinem Schauspielerleben sehr gut verdient. Er leistete sich mehrere Wohnsitze – überall dort wo es schön, sonnig und teuer war. Auf Luxus könne er nicht verzichten, hat er mal gesagt. Auch sein Hobby, teure Luxusautos zu fahren, stellte diese Aussage unter Beweis. Curd Jürgens war ein Lebemann. Er liebte es, gut und üppig zu essen, zu trinken und zu rauchen. Die Folge dieses Lebenswandels waren mehrere Herzoperationen. 1981 spielte er in der großen Russischen Filmproduktion „Teheran 43“ seine letzte große Rolle als ein reicher Anwalt. Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten starb Curd Jürgens am 18. Juni 1982 in Wien an multiplem Organversagen. Die Deutsche Fassung des Films, in der er für seine eigene Synchronisation vorgesehen war, konnte er nicht mehr abschließen.

Filmografie (Auswahl)

1937 Zu neuen Ufern
1954 Meines Vaters Pferde
1955 Des Teufels General
1956 Und immer lockt das Weib
Der Kurier des Zaren
London ruft Nordpol
1957 Duell im Atlantik
1958 Jakubowsky und der Oberst
Die Herberge zur 6. Glückseligkeit
Schinderhannes
1959 Katja, die ungekrönte Kaiserin
1960 Schachnovelle
Gustav Adolfs Page
1962
Der längste Tag
1963
Die Flucht der weißen Hengste
1968
Der Arzt von St. Pauli
1969 Luftschlacht um England
1977 James Bond – Der Spion der mich liebte
1978 Schöner Gigolo, armer Gigolo
1980 Warum die UFOs unseren Salat klauen
1981 Teheran 43

Über Horst Naumann

Horst Naumann wurde am 17.11.1925 in Dresden geboren. Nach einer Schauspielausbildung wirkte er ab 1945 an verschiedenen deutschen Bühnen als Theaterschauspieler mit. Von 1953 bis 1957 wurde er von der DEFA in Ostberlin in verschiedenen Filmen besetzt. 1958 kam Horst Naumann in die Bundesrepublik und arbeitete hauptsächlich für das Fernsehen.

Einem breiten Publikum wurde er durch die Fernsehserien „Die Schwarzwaldklinik“ als Dr. Römer und „Das Traumschiff“ als Dr. Schröder bekannt. Aber auch in Fernsehserien der 60er Jahre, wie „Wolken über Kaprunc, „Bei uns daheim“ , „Zimmer 13“  und „Graf Yoster gibt sich die Ehre“ war er präsent. Seine Auftritte in Kinofilmen beschränkten sich überwiegend auf leichte Kost und auf Kinderfilme. Ein weiteres Ressort war und ist für Horst Naumann das Hörspiel. Besonders in Hörspielserien machte er sich einen Namen. So zum Beispiel in „TKKG“, „Die drei Fragezeichen“, „Barbiev“, „Masters of The Universe“, „Hanni und Nanni“ und der Hörspielreihe „Gruselkabinett“ aus dem Jahr 2019.

Filmografie (Auswahl)

1954 Leuchtfeuer
Das geheimnisvolle Wrack
1958 U47, Kapitänleutnant Prien
1961
Der Transport
1968
Der Arzt von St. Pauli

Über Christiane Rücker

Christiane Rücker wurde am 12.6.1944 als Christa Rücker in Schertendorf in Niederschlesien geboren. Nach der Vertreibung 1946 lebte die Familie in Zorneding bei München. Sie arbeitete ab 1960 als Buchhalterin und absolvierte von 1962 bis 1965 eine Schauspielausbildung. Um die Ausbildung zu finanzieren, arbeitete sie als Fotomodell. Mehrere Illustrierte brachten sie auf ihre Titelseiten.

Die Filmindustrie wurde auf sie aufmerksam und sie bekam Rollenangebote. Ab 1969 spielte sie auch Theater in Berlin und Wien. Ihre Filme waren meistens seichte oder belanglose Unterhaltungsfilme. Sie spielte dort oft die Rolle eines „leichten Mädchens“. In den 1980er Jahren widmete sie sich hauptsächlich der Wohltätigkeitsarbeit. Den Verdacht des Spendenbetrugs, der von der Illustrierten Quick erhoben wurde, konnte sie gerichtlich abwehren. In den 1980er Jahren wirkte sie in verschiedenen Fernsehserien mit. So im „Tatort„, „Der Kommissar„, „Kottan ermittelt“ und „Hotel Sacher„. Seit 1992 ist Christiane Rücker mit einem Journalisten verheiratet.

Filmografie (Auswahl)

1966
In Frankfurt sind die Nächte heiß
1967 Die Schlangengrube und das Pendel
1968
Der Arzt von St. Pauli

Über Heinz Reincke

Heinz Franz Ludwig Reincke wurde am 28.5.1925 in Kiel geboren. Schon als Kind entwickelte sich in ihm der Wunsch, Schauspieler zu werden. Er absolvierte eine Ausbildung an der Handelskammer in Kiel und nahm nebenbei Schauspielunterricht. Das Kieler Stadttheater stellte ihn zunächst als Souffleur und Komparsen ein. Bis 1955 spielte er an verschiedenen Theatern in Deutschland und im benachbarten Ausland. 1955 holte ihn Gustaf Gründgens an das Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg. Zehn Jahre lang spielte er dort große Charakterrollen. Von 1968 bis 1985 gehörte er dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an.

Heinz Reincke wirkte auch in verschiedenen Kinofilmen mit. Seine besondere Liebe galt aber dem Fernsehen. Er machte sich vor allem als Seriendarsteller einen Namen. Mit der Rolle als Pastor in der Fernsehserie „Der Landarzt“ von 1987 bis 2010 wurde er einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Außerdem spielte er in Fernsehserien wie „Hotel Sacher„, „Ein verrücktes Paar„, „Der Alte„, „Derrick„, „Schwarzwaldklinik„, „Zwei Münchner in Hamburg„, „Großstadtrevier“ und vielen anderen mit. Wegen seiner markanten Stimme war er auch ein gesuchter Sprecher für Hörspiele, Synchronisationen und Hörbücher. Seine bedeutendste Sprechrolle war im Film „Die unendliche Geschichte“ als Stimme des Drachen Fuchur. Reincke, der zwar gerne die Rolle des kantigen Norddeutschen spielte, lebte aber seit 1968 mit seiner Ehefrau Elfi Petsch in Wien. Er starb am 13.7.2011 an Lungenkrebs in Purkersdorf bei Wien. Heinz Reincke, der bereits seit 1970 österreichischer Staatsbürger war, ist auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben

Filmografie (Auswahl)

1957 Bekenntnisse der Hochstaplers Felix Krull
1958 Nasser Asphalt
1960 Faust
1962 Der längste Tag
1968 Der Arzt von St. Pauli
1968 Die Brücke von Remagen
1971
Sie nannten ihn Krambambuli
1973
 
Das fliegende Klassenzimmer
Der Lord von Barmbeck
1984
Die unendliche Geschichte (Stimme des Drachen Fuchur)

Über Fritz Wepper

Am 17. August 1941 wurde Fritz Wepper in München als Sohn eines Juristen geboren. Sein Vater, der im Krieg in Polen stationiert war, galt ab 1945 als vermisst. Fritz Wepper spielte schon als Kind am Münchner Stadttheater. Einen sehr großen Erfolg hatte er als Peter Pan in der Spielzeit 1952. Nach seinem Abitur in München  ging Wepper zum Film. Auch hier wirkte er zunächst in diversen Kinder- und Märchenfilmen, wie „Tischlein deck dich“, „Der dunkle Stern“ oder „Rübezahl“, mit. 1959 spielte er im Antikriegsfilm-Klassiker „Die Brücke“ eine Hauptrolle und wurde schlagartig international bekannt. Für seine Rolle im Kriegsfilm „Kennwort Reiher“ erhielt Horst Wepper das Filmband in Gold als bester Nachwuchsschauspieler. Fritz Wepper agierte bis Anfang der 80er Jahre in einer Reihe von Kinofilmen, arbeitete danach aber ausschließlich für das Fernsehen. Hier feierte er auch seine großen Erfolge.

Die Rolle des Kriminal-Assistenten Harry Klein, die er zunächst in der Serie „Der Kommissar“ und anschließend in der Serie „Derrick“ verkörperte, führten zu einer außergewöhnlich hohen Bekanntheit, sowohl in Deutschland, wie auch im Ausland. Auch in aktuellen Serien wie „Um Himmels Willen“ oder „Mord in bester Gesellschaft“ bringen Fritz Wepper bis heute regelmäßig auf die deutschen Fernsehbildschirme. Er wirkteaußerdem in einer Reihe anderer Fernsehserien mit und drehte eine Vielzahl von Fernsehfilmen. Darunter so bekannte wie „Vera Brühne„, „Ein Gauner Gottes„, „Das Weihnachts-Ekel“ oder „Lindburgs Fall„. Ebenfalls sehr bekannt ist auch sein etwas jüngerer Bruder, Elmar Wepper, der auch als Schauspieler tätig ist. Seit 1979 war Fritz Wepper mit Angela von Morgen verheiratet. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Sophie, die ebenfalls Schauspielerin wurde und in der Fernsehserie „Mord in bester Gesellschaft“ neben ihrem Vater spielt. Angela von Morgen starb 2019. Fritz Wepper war 2003 Mitbegründer der Deutschen Filmakademie. Er ist immer noch ein begehrter Synchronsprecher. Er synchronisiert bekannte Stars wie John Savage oder Jean-Louis Trintignant. Heute lebt Fritz Wepper mit seiner Lebensgefährtin, der Regisseurin Susanne Kellermann und der gemeinsamen Tochter in Gmund am Tegernsee.

Filmografie (Auswahl)

1959 Die Brücke
1960 Mein Schulfreund
1963 Flucht der weißen Hengste
1964 Kennwort Reiher
1968 Der Arzt von St. Pauli
1969 Der Mann mit dem Glasauge
1970 Schmetterlinge weinen nicht
1972
 
Sie nannten ihn Krambambuli
Cabaret
1983
Der letzte Kampf
2001
Mord im Orient Express

Über Dieter Borsche

Dieter Albert Eugen Rollomann Borsche wurde am 25. Oktober 1909 in Hannover in eine Künstlerfamilie geboren. Der Vater war Musiker und Musiklehrer, die Mutter Sängerin. Dieter Borsche besuchte das Gymnasium und verließ dieses ohne Abschluss. Er arbeitete an der Städtischen Oper in Hannover als Ballett-Tänzer und besuchte eine Schauspielschule. Danach spielte er an verschiedenen deutschen Bühnen – meistens die Rolle des jugendlichen Liebhabers. 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und musste in den Krieg ziehen. Er kämpfte an der Westfront, wurde verwundet und geriet in US-Kriegsgefangenschaft, aus der er mit dem Kriegsende 1945 wieder entlassen wurde.

1946 holte ihn Bernhard Minetti an das Theater nach Kiel. Dieter Borsche spielte bis 1978 Theater. Seine Filmkarriere startete Borsche aber schon in den 1930er Jahren. Die Filme, die mit ihm in der NS-Zeit entstanden, waren aber alle ohne große Bedeutung. Erst mit dem Film „Nachtwache“ 1949 unter der Regie von Harald Braun konnte er sich profilieren. Dieter Borsche entwickelte sich in den 1950er Jahren zum absoluten Publikumsliebling. Er bildete mit den weiblichen Topstars dieser Zeit wie Maria Schell („Es kommt ein Tag“, „Dr. Holl“), Ruth Leuwerik („Vater braucht eine Frau“, „Königliche Hoheit“, „Königin Luise“), Inge Egger („Sündige Grenze“, „Fanfaren der Liebe“) und Marianne Koch („Wenn wir alle Engel wären“) die vom Publikum geliebten Traumpaare.

Dieter Borsche fühlte sich in der Rolle des strahlenden Liebhabers aber zu sehr festgelegt. Deshalb spielte er in den 1960er und -70er Jahren hauptsächlich Schurken. So wirkte er in mehreren Edgar Wallace-Verfilmungen mit. Aber auch in großen Fernsehkrimis war er zu sehen. So zum Beispiel im Fernseh-Sechsteiler „Das Halstuch“, das 1962 zum Straßenfeger wurde, oder in dem 1960 viel beachteten Fernsehfilm „Gaslicht“. In den 70er Jahren musste er aufgrund einer Erkrankung kürzertreten. Dieter Borsche litt an Knochenschwund. Die Krankheit wurde bereits 1930 diagnostiziert, aber jetzt zwang sie ihn in den Rollstuhl. Er arbeitete jetzt nur noch für das Fernsehen. Ab Mitte der 1970er Jahre hatte er nur noch einige Kurzauftritte in verschiedenen Fernsehserien, große Rollen waren aber für ihn nicht mehr möglich. Er arbeitete nun viel für den Hörfunk und spielte Hörspiele ein. 1970 heiratete er die Schauspielerin Ulla Willick, mit der er bis zu seinem Tode am 5. August 1982 in Nürnberg lebte.

Filmografie (Auswahl)

1935 Alles weg´n dem Hund
1949 Nachtwache
1950 Es kommt ein Tag
1951 Sündige Grenze
Dr. Holl
1953 Königliche Hoheit
1954 Zwischenlandung in Paris
1957 Königin Luise
1958 Zeit zu leben, Zeit zu sterben
1958
U47, Kapitänleutnant Prien
1961 Die toten Augen von London
1962 Das Feuerschiff
1963
 
Der schwarze Abt
Der Henker von London
1964
Der Schut
1965
Durchs wilde Kurdistan
1968
 
Der Arzt von St. Pauli
Der Reformator

Über Monika Zinnenberg

Als Monika Zickenberg wurde Monika Zinnenberg am 20. März 1943 in Petershagen an der Weser geboren. Sie studierte Schauspiel in München. In den 1960er Jahren spielte sie in einigen wenigen Kinofilmen mit. Sonst arbeitete sie ausschließlich für das Fernsehen, sowohl als Schauspielerin, aber vor allem als Regisseurin. Sie inszenierte so beliebte und bekannte Fernsehserien wie „Unser Charly“, „Hallo Robby“, „Neues vom Süderhof“ und „Nicht von schlechten Eltern“.

Auch als Darstellerin wirkte sie in mehreren Episoden bekannter Fernsehserien mit, wie zum Beispiel in „Der Kommissar“, „Dem Täter auf der Spur“ oder „Das Kriminalmuseum“. Einen Auftritt hatte sie auch im berühmten Krimi Dreiteiler „Der Tod läuft hinterher“, neben Joachim Fuchsberger.

Filmografie (Auswahl)

1967 Der Diamantenprinz
Mädchen, Mädchen
1968 Der Arzt von St. Pauli
1970 Mädchen mit Gewalt

Aushangbilder

Der damalige Verleih Constantin druckte zum Kinostart 1968 viele Aushangbilder, die in den Schaukästen der Kinos vor dem Eingang bundesweit ausgehängt wurden. Auf diesen konnte man Szenen aus dem Film sowie Werbebotschaften lesen. Nachfolgend ein paar dieser Motive und Texte (zum vergrößern einfach auf das gewünschte Bild klicken):

Materialbearbeitung 

Die „Aufwendige Digitalisierung“ konnte Walter Potganski zusammen mit Cristos Pateludis realisieren, einem Fachmann für Filmrestauration, der selbst einige Tools für die jeweiligen Bearbeitungsstufen entwickelt hat. Zusammen mit Reno Bornkamm ist er Inhaber der Firma Pateludis Video Transfer und war unter anderem verantwortlich für den 4K-Scan, die Lichtbestimmung und Farbkorrektur.

In der Regel werden diese Schritte in Anwesenheit des Kameramanns und des Regisseurs vorgenommen, was in diesem Fall natürlich nicht mehr möglich war. Die Erfahrungen im technischen Bereich der Filmrestaurierung reichen über 40 Jahre zurück und so waren Walter Potganski und Cristos Pateludis in diesem Fall nun selbst verantwortlich für das, was man den „Film-Look“ nennt.

Der Arzt von S. Pauli | Trailer [2022] (deutsch) ᴴᴰ

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Der Arzt von S. Pauli | Unboxing (deutsch) ᴴᴰ

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Stimmen zum Film

„Klischee ahoi: Hier wartet ein echter Nostalgietrip über die Reeperbahn!“ (Cinema.de)

„Prima Kiezkolorit, aber flache Story.“ (Cinema.de)

„Armenarzt Curd Jürgens bekämpft ohne Furcht und Tadel das Verbrechen auf der Reeperbahn.“ (kino.de)

„Gewalt und Nuditäten, sind die wichtigsten Schauwerte des Films, sollen offenbar die Erwartungen des Zuschauers befriedigen, der etwas vom verruchten Viertel der Hansestadt sehen will.“ (powermetal.de)

„Wer sich für härtere, klassische Krimiware aus Deutschland mit hohem Unterhaltungswert interessiert, sollte einen Blick in diese Geschichte von der roten Meile werfen.“ (wicked-vision.com)

„Dufter deutscher Crime-Pulp, der am Schluss action- und ballermäßig steil geht…“ (Review: letterboxd.com)

„Der Arzt von St. Pauli ist mit geradezu tödlicher Sicherheit das emotional ungezügelteste Fest, welches das deutsche Genre- Kino je in Szene gesetzt hat.“ (film.terrorverlag.de)

Erhältliche Formate und Ausstattungen

Limitiertes Mediabook (Blu-Ray + DVD):

Kinofassung erstmalig in 4K neu abgetastet und in Full-HD restauriert

Bildformat Blu-Ray: WS 1.66:1 / 1080p 24; Bildformat DVD: WS 1.66:1 (anamorph) | Gesamtlaufzeit Blu-Ray: 101 Min (Deutsche Kinofassung); Gesamtlaufzeit DVD: 96 Min

Tonformat Blu-Ray: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono); Tonformat DVD: Deutsch DD 2.0 (mono)

Bonusmaterial: Deutscher Trailer, Artwork-Galerie, Mediabook mit 16 seitigem Buchteil mit vielen Bildern und Informationen. Erstauflage mit exklusivem Miniatur-Nachdruck des 12-seitigen Filmprogramms von 1968, Trailer zu „Der Pfarrer von St. Pauli“ und“Käpt’n Rauhbein aus St. Pauli“.

FSK 12 | FSK-Sticker abziehbar      

Blu-Ray:

Kinofassung erstmalig in 4K neu abgetastet und in Full-HD restauriert

Bildformat: WS 1.66:1 / 1080p 24 | Gesamtlaufzeit: 101 Min

Tonformat : Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0 (mono)

Bonusmaterial: Deutscher Trailer, Artwork-Galerie, Trailer zu „Der Pfarrer von St. Pauli“ und“Käpt’n Rauhbein aus St. Pauli“.

FSK 12 | Wendecover ohne FSK-Logo

DVD:

Kinofassung erstmalig in 4K neu abgetastet und in Full-HD restauriert

BildformatWS 1.66:1 (anamorph) | Gesamtlaufzeit: 96 Min

Tonformat: Deutsch DD 2.0 (mono)

Bonusmaterial: Deutscher Trailer, Artwork-Galerie, Trailer zu „Der Pfarrer von St. Pauli“ und“Käpt’n Rauhbein aus St. Pauli“.

FSK 12 | Wendecover ohne FSK-Logo      

Neuigkeiten

🎬 Im Filmtheater Metropolis in Hamburg wird heute der Film „Der Pfarrer von St. Pauli“ in Anwesenheit des „echten Pfarrers“ gezeigt

Im Filmtheater Metropolis (Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg) wird am 10. März 2024 um 17.00 Uhr der Film „Der Pfarrer von St. Pauli“ gezeigt. Der Filmklassiker vermittelt den Zeitgeist und die Atmosphäre der 70er Jahre auf dem Hamburger Kiez. Schlüsselszenen wurden in der Kirche St. Joseph auf der Großen Freiheit gedreht. Curd Jürgens verkörpert sehr…

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🎬 Ab heute als Mediabook, Blu-Ray, DVD und VoD erhältlich: „Käpt‘n Rauhbein aus St. Pauli“ mit Curd Jürgens

Der Film „Käpt’n Rauhbein aus St. Pauli“ entstand vom 19. April bis zum 1. Juni 1971 in Hamburg, an der Nordsee und an Schauplätzen in San Felice und Porto. UCM.ONE bringt den Film von Regisseur Rolf Olsen auf dem Label U8 Films Berlin in Kooperation mit  moviemax nun in der neuen in 4K abgetasteten und in Full-HD restaurierten Fassung als…

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🎬 „Der Pfarrer von St. Pauli“ mit Curd Jürgens als Mediabook, Blu-Ray, DVD und bei VoD-Portalen erhältlich

Der Film “Der Pfarrer von St. Pauli” von Regisseur Rolf Olsen, sicherlich kein Werbefilme für die katholische Kirche, ist ab heute in der neuen in 4K abgetasteten und in Full-HD restaurierten Fassung auf den Label U8 Films Berlin von UCM.ONE in Kooperation mit  moviemax erhältlich. Zitierte Bibelstellen sind eher ethischer Natur und verdeutlicht, dass Johannsen (Curd Jürgens) eine Ausnahmeerscheinung ist,…

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🎬 „Der Arzt von St. Pauli“ mit Curd Jürgens als Mediabook, Blu-Ray, DVD und bei VoD-Portalen erhältlich

Der Film „Der Arzt von St. Pauli“ von Regisseur Rolf Olsen ist ab heute in der neuen in 4K abgetasteten und in Full-HD restaurierten Fassung auf den Label U8 Films Berlin von UCM.ONE in Kooperation mit  moviemax erhältlich. Der starbesetzte Film mit Curd Jürgens („Der Spion, der mich liebte“), Fritz Wepper („Derrick“, „Der Kommissar“), Dieter Borsche („Das…

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„cinefest – XVI. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes“ in Hamburg eröffnet

Heute wird im Kommunalen Kino Metropolis (Kleine Theaterstr. 10) in Hamburg feierlich das diesjährige cinefest – XVI. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes eröffnet, welches vom 16. bis 24. November in Hamburg stattfinden. UCM.ONE ist in diesem Jahr erstmalig als Partner mit dabei. Zukünftig werden cinefest und UCM.ONE regelmäßig auserlesene Filmperlen veröffentlichen, die im Rahmen des Festivals…

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UCM.ONE veröffentlich 80er Jahre Komödie mit deutschen Weltstars auf dem Label Darling Berlin neu auf DVD und VoD

„Warum die Ufos unseren Salat klauen (Checkpoint Charly)“ ist der Titel einer 80er Jahre Berliner Science Fiction Komödie von Hansjürgen Pohland, die unser Film Label Darling Berlin in Kooperation mit moviemax neu auf DVD und VoD veröffentlicht. Neben Thomas „Tommi“ Piper und Ursula Monn in den Hauptrollen spielen deutsche Weltstars wie Hildegard Knef und Curd Jürgens…

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