Die große französische Schauspielerin Simone Signoret wurde am 25. März 1921 in Wiesbaden als ältestes von drei Kindern geboren. Ihr Vater André Kaminker, ein Sprachwissenschaftler und Übersetzer, war ein französischer Offizier polnisch-jüdischer Abstammung und arbeitete damals für die französischen Besatzungstruppen im Rheinland.
Simone Signoret wuchs in Paris in einer intellektuellen Atmosphäre auf, studierte Englisch und wurde Lehrerin. Nebenbei arbeitete sie als Autorin für die französische Zeitung Les Nouveaux Temps.
Während der deutschen Besetzung Frankreichs gehörte Simone Signoret zu einer Gruppe von Schriftstellern und Schauspielern, die sich im Café de Flore in Saint-Germain-des-Prés trafen. Damals entstand ihr Interesse am Schauspiel, und sie wurde von ihren Freunden ermutigt, eine Schauspielkarriere zu beginnen. 1942 begann sie, in Nebenrollen zu spielen und konnte genug Geld verdienen, um ihre Mutter und Geschwister finanziell durchzubringen, während der Vater im britischen Exil war.
Simone Signoret nahm damals den Nachnamen ihrer Mutter an, da sie ihre jüdischen Wurzeln verbergen wollte.
Ihr wurden wegen ihres Aussehens und ihrer Persönlichkeit oftmals Rollen als Geliebte oder Prostituierte angeboten. Große Aufmerksamkeit bekam ihr Auftritt in “Der Reigen” von Max Ophüls, einem Film, der in New York vorübergehend verboten wurde, weil er als unmoralisch galt.
Aufsehen erregte auch ihre Darstellung einer Prostituierten in Jacques Beckers “Goldhelm“, für die sie den BAFTA als Beste Schauspielerin erhielt.
Simone Signoret spielte in den 1950er Jahren in einigen der berühmtesten französischen Filme mit, darunter Marcel Carnés “Thérèse Raquin“, Henri-George Clouzots “Die Teuflischen” und, an der Seite ihres Lebenspartners Yves Montand, Rouleaus “Die Hexen von Salem“, basierend auf Arthur Millers Theaterstück “Hexenjagd” und mit einem Drehbuch von Jean-Paul Sartre.
1958 reiste Simone Signoret nach England, um “Der Weg nach oben” zu drehen. Der Film ist 2019 bei UCM.ONE als erster Film der Blauen Serie erschienen. Für den Film erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter den Oscar für die beste Schauspielerin und den Preis für die Beste Schauspielerin bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Sie war die erste französische Schauspielerin, die einen Oscar erhielt, und die erste Frau, die den Preis für ihre Leistung in einem ausländischen Film erhielt. Simone Signoret erhielt daraufhin Angebote, in Hollywood zu arbeiten, lehnte sie aber ab und arbeitete zunächst weiterhin in Frankreich und England. So spielte sie unter anderem neben Laurence Olivier in “Spiel mit dem Schicksal“. 1965 kehrte sie in die Vereinigten Staaten zurück, um “Das Narrenschiff” zu drehen, für den sie eine weitere Oscar-Nominierung erhielt, und spielte in mehreren Hollywood-Filmen mit, bevor sie 1969 nach Frankreich zurückkehrte.
Neben ihrer Schauspielkarriere war Signoret zeitlebens, wie auch ihr Ehemann Yves Montand, politisch sehr engagiert und setzte sich unter anderem für ein Verbot von Kernwaffen, gegen den Algerienkrieg und das Franco-Regime in Spanien ein. Simone Signoret starb 1985, im Alter von 64 Jahren, an Bauchspeicheldrüsenkrebs und wurde auf dem Friedhof von Père-Lachaise bestattet.
Trailer (deutsch)
Original Trailer von 1959 (englisch)
Weitere Informationen zum Film: Der Weg nach oben