Der Weg nach oben

Mit dem vielfach ausgezeichneten Film “Der Weg nach oben” startet UCM.ONE eine neue Klassiker-Reihe. „Die blaue Serie“ widmet sich sowohl herausragenden Filmen, welche die Filmwelt geprägt haben, als auch Filmperlen, die bisher noch nie auf DVD oder VoD-Portalen veröffentlicht worden sind.

Der Film “Der Weg nach oben” von Jack Clayton, großartig besetzt mit Simone Signoret und Laurence Harvey, wurde sechsmal für den “Oscar” nominiert und zweimal ausgezeichnet (Beste Hauptdarstellerin für Simone Signoret und Bestes adaptiertes Drehbuch) und gewann den British Film Academy Award als Bester britischer Film des Jahres 1959. Simone Signoret erhielt zudem im gleichen Jahr in Cannes die Auszeichnung als Beste Schauspielerin.

Inhaltsangabe:

Der 25-jährige ehrgeizige Joe Lampton (Laurence Harvey) will nach oben: Als kleiner Angestellter des Finanzamtes in der Kleinstadt Warnley im englischen Norden hat er erkannt, dass dies allein durch Fleiß und Kompetenz im Beruf nicht zu erreichen ist. Also schließt er sich in seiner Freizeit der Theatergruppe an, in der auch Susan Brown (Heather Sears), die Tochter eines reichen Industriemagnaten, mitspielt. Sie verliebt sich, wie er es geplant hat, in Joe, doch ihre Eltern sind gegen die Verbindung. Und Joes Gefühle durchkreuzen den Plan seines Aufstiegs durch Heirat, denn er verliebt sich in die zehn Jahre ältere, unglücklich verheiratete Französin Alice (Simone Signoret)

Über Regisseur Jack Clayton:

Jack Clayton (*1921 in Brighton, East Sussex) begann seine Karriere in der britischen Filmindustrie 1935 als „Tea Boy“ und arbeitete sich in fast sechzig Jahren durch mehrere Positionen ganz nach oben. Schon für seine erste Regiearbeit, den Kurzfilm „Der Mantel nach Mass“ (1955), konnte er sowohl den Preis für den Besten Kurzfilm vom Filmfestival in Venedig mit nach Hause nehmen, als auch einen Oscar gewinnen. Mit seiner zweiten Regiearbeit, dem Drama „Der Weg nach oben“ (1959), der die British New Wave einläutete, erlangte er internationalen Ruhm. Der Film war ein großer finanzieller und künstlerischer Erfolg und erhielt sechs Oscar-Nominierungen, darunter eine für Clayton als besten Regisseur (Oscars gingen an die Drehbuchautoren und Simone Signoret als beste Hauptdarstellerin). Kurz danach folgte der viel gelobte Horrorfilm-Klassiker „Schloss des Schreckens“ (1961) nach Henry James, mit Deborah Kerr in der Hauptrolle. Ein weiterer Meilenstein seiner Karriere war „The Great Gatsby“ von 1974 mit Robert Reford, der zwar von der Kritik verrissen wurde, aber an den Kinokassen funktionierte und inzwischen als ein Klassiker der Filmgeschichte gilt.

Clayton war ein bemerkenswert „wählerischer“ Regisseur, der immer wieder längere Pausen zwischen Produktionene einlegte und nach eigenem Bekunden „nie einen Film gemacht hat, den ich nicht machen wollte“. Er lehnte wiederholt Filme ab, die zu großen Hits für andere Regisseure wurden (z.B. „Alien„), aber er war auch von Pech und schlechtem Timing geplagt. Die Hollywood-Studios bezeichneten ihn als „schwierig“, und die Studios stoppten in den 1970er Jahren eine Reihe von geplanten Filmprojekten, die ihm entweder aus den Händen genommen oder in der Endphase der Vorbereitung abgesagt wurden. Als Produzent war Clayton an den John-Huston-Filmen „Moulin Rouge„, „Schach dem Teufel“ und „Moby Dick“ beteiligt.

Trotz seines relativ kleinen Oeuvres wird den Filmen von Jack Clayton große Wertschätzung zuteil, sowohl von der Kritik als auch von Kollegen aus der Filmbranche wie Martin Scorsese, Guillermo del Toro, François Truffaut, Harold Pinter oder Steven Spielberg.

Über Simone Signoret:

Simone Signoret wurde 1921 in Wiesbaden als Tochter von André und Georgette Kaminker geboren. Sie war das älteste der drei Kinder des Paares. Ihr Vater, ein Sprachwissenschaftler und Übersetzer, war ein französischer Offizier polnisch-jüdischer Abstammung und arbeitete damals für die französischen Besatzungstruppen im Rheinland. Signoret wuchs in Paris in einer intellektuellen Atmosphäre auf, studierte Englisch und wurde Lehrerin. Nebenbei arbeitete sie als Autorin für die französische Zeitung Les Nouveaux Temps.

Während der deutschen Besetzung Frankreichs gehörte Signoret zu einer Gruppe von Schriftstellern und Schauspielern, die sich im Café de Flore in Saint-Germain-des-Prés trafen. Damals entstand ihr Interesse am Schauspiel, und sie wurde von ihren Freunden ermutigt, eine Schauspielkarriere zu beginnen. 1942 begann sie, in Nebenrollen zu spielen und konnte genug Geld verdienen, um ihre Mutter und Geschwister finanziell durchzubringen, während der Vater im britischen Exil war. Signoret nahm damals den Nachnamen ihrer Mutter an, da sie ihre jüdischen Wurzeln verbergen wollte.

Ihr wurden wegen ihres Aussehens und ihrer Persönlichkeit oftmals Rollen als Geliebte oder Prostituierte angeboten. Große Aufmerksamkeit bekam ihr Auftritt in „Der Reigen“ von Max Ophüls, einem Film, der in New York vorübergehend verboten wurde, weil er als unmoralisch galt. Aufsehen erregte auch ihre Darstellung einer Prostituierten in Jacques Beckers „Goldhelm„, für die sie den BAFTA als Beste Schauspielerin erhielt. Signoret spielte in den 1950er Jahren in einigen der berühmtesten französischen Filme mit, darunter Marcel CarnésThérèse Raquin„, Henri-George ClouzotsDie Teuflischen“ und, an der Seite ihres Lebenspartners Yves Montand, Rouleaus „Die Hexen von Salem„, basierend auf Arthur Millers Theaterstück “Hexenjagd” und mit einem Drehbuch von Jean-Paul Sartre.

1958 reiste Signoret nach England, um „Der Weg nach oben“ zu drehen, für den sie mehrere Auszeichnungen erhielt, darunter den Best Actress Award bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und den Oscar für die beste Schauspielerin. Sie war die erste französische Schauspielerin, die einen Oscar erhielt, und die erste Frau, die den Preis für ihre Leistung in einem ausländischen Film erhielt. Signoret erhielt daraufhin Angebote, in Hollywood zu arbeiten, lehnte sie aber ab und arbeitete zunächst weiterhin in Frankreich und England. So spielte sie unter anderem neben Laurence Olivier in „Spiel mit dem Schicksal„. 1965 kehrte sie in die Vereinigten Staaten zurück, um „Das Narrenschiff“ zu drehen, für den sie eine weitere Oscar-Nominierung erhielt, und spielte in mehreren Hollywood-Filmen mit, bevor sie 1969 nach Frankreich zurückkehrte.

Neben ihrer Schauspielkarriere war Signoret zeitlebens politisch sehr engagiert und setzte sich unter anderem für ein Verbot von Kernwaffen und gegen den Algerienkrieg und das Franco-Regime in Spanien ein. Simone Signoret starb 1985, im Alter von 64 Jahren, an Bauchspeicheldrüsenkrebs und wurde auf dem Friedhof von Père-Lachaise bestattet.

Original Titel: Room at the Top

Regie: Jack Clayton

Drehbuch: Neil Paterson

Buch: John Braine

Schauspieler*innen: Simone Signoret, Laurence Harvey, Heather Sears, Donald Wolfit, Donald Houston, Hermione Baddeley, Allan Cuthbertson, Raymond Huntley, John Westbrook, Ambrosine Phillpotts, Richard Pasco, Beatrice Varley, Delena Kidd, Ian Hendry, April Olrich, Mary Peach, Anthony Newlands, Avril Elgar, Thelma Ruby, Paul Whitsun-Jones, Derren Nesbitt, Michael Atkinson, Hyma Beckley, Derek Benfield, Allan Bracewell, Bonita Bridgeman, Yvonne Buckingham, Honora Burke, Richard Caldicot, Isla Cameron, Wendy Craig, Angela Culbert, Doreen Dawn, Basil Dignam, Jane Eccles, Anthony Elgar, Gilda Emmanuelli, Janina Faye, Kathleen Fox, Everley Gregg, Anne Gunning, May Hallatt, Jack Hedley, Andrew Irvine, Stephen Jack, Miriam Karlin, Ruth Kettlewell, Pat Lanski, Wilfrid Lawson, Joan Leake, Linda Leo, Anne Leon, Denis Linford, Eric Louro, Pamela Manson, Harry Moore, Bill Morgan, John Moulder-Brown, Kendrick Owen, Katharine Page, Edward Palmer, Robert Palmer, Mandy Priestley, Sheila Raynor, Prunella Scales, Julian Somers, Hazel Sutton, Sandra Thompson, Kenneth Waller, John Welsh, Brian Worth

Produzenten: Raymond Anzarut, James Woolf, John Woolf

Kamera: Freddie Francis

Technik: Derek V. Browne, Maurice Gillett, Ray Jones, Ronnie Taylor

Ton: John Cox, Peter Handford, Stan Hawkes, Alastair McIntyre, Ken Ritchie

Schnitt: Ralph Kemplen

Visuelle Effekte: Bob Cuff

Makeup: Tony Sforzini

Kostüme: Raemonde Rahvis

Musik: Mario Nascimbene

 

Produktionen: Romulus Films (as Romulus), Remus (as A Remus Production)

Produktionsjahr: 1959

Genre: Drama, Liebesfilm

Land: Großbritannien

Sprache: Englisch

Synchronisation: Deutsch

 

Länge: 115 Min

FSK: 12

Seitenverhältnis: 1.66 : 1

Ton: Mono (Westrex Recording System)

Farbe: Schwarz-Weiss

Auflösung: HD

Weitere Titel:

Deutsch: Der Weg nach oben

Französisch: Les chemins de la haute ville

Spanisch: Un lugar en la cumbre

Portugiesisch: Um Lugar na Alta Roda

Italienisch: La strada dei quartieri alti

Russisch: Путь наверх

Preise:

1959 BAFTA Awards, UK: „BAFTA Film Award“ für den besten britischen Film -> Der Weg nach oben

1959 BAFTA Awards, UK: „BAFTA Film Award“ für den besten weltweiten Film -> Der Weg nach oben

1959 BAFTA Awards, UK: „BAFTA Film Award“ für die beste ausländische Schauspielerin -> Simone Signoret

1959 Cannes Film Festival, Frankreich: Preis für die beste Schauspielerin -> Simone Signoret

1959 Jussi Awards, Finnland: „Diploma of Merit“ für die beste ausländische Schauspielerin -> Simone Signoret

1960 Academy Awards, USA: “Oscar” für die beste Hauptdarstellerin -> Simone Signoret

1960 Academy Awards, USA: „Oscar“ für das beste adaptierte Drehbuch -> Neil Paterson

1960 Golden Globes, USA: „Samuel Goldwyn Award“ für den besten Film -> Der Weg nach oben

1960, National Board of Review, USA: „NBR Award“ für den besten Film -> Der Weg nach oben

1960, National Board of Review, USA: „NBR Award“ für die beste Schauspielerin -> Simone Signoret

Filmlabel: M-Square Classics

 

Premiere UK: 22. Januar 1959 (London)

Premiere USA: 30. März 1959 (New York)

Premiere Frankreich: 01. Mai 1959 (Cannes Film Festival)

DVD-Start: 08.11.2019 (Deutschland)

Über Laurence Harvey:

Laurence Harvey wurde als Zvi Mosheh Skikn 1928 in Litauen in eine jüdische Familie geboren. Den Großteil seiner Jugend verbrachte er in Südafrika, wohin die Familie übersiedelte, als er 5 Jahre alt war. 1946 ging er nach London, wo er seinen Künstlernamen annahm und zunächst bei der Royal Academy of Dramatic Art Bühnenerfahrung sammelte, um bald darauf eine erfolgreiche Filmkarriere zu starten. 1958 feierte er seinen Durchbruch mit der männlichen Hauptrolle in „Der Weg nach oben“ an der Seite von Simone Signoret. Für diese Rolle wurde er als erster litauischer Schauspieler der Filmgeschichte für einen Oscar nominiert.

Mit diesem Erfolg gelangte er in die A-Liga Hollywoods und spielte an der Seite der größten Stars der Zeit: In „Telefon Butterfield 8“ spielte er 1960 die männliche Hauptrolle neben Elizabeth Taylor, die für ihre Darstellung den Oscar als Beste Hauptdarstellerin erhielt. Im selben Jahr spielte er neben John Wayne im Heldenepos „Alamo“, 1962 neben Frank Sinatra in „Botschafter der Angst“ („The Manchurian Candidate„), an der Seite von Paul Newman 1964 in „Carrasco, der Schänder“ oder 1969 mit Peter Sellers in „Magic Christian„. Daneben führte er auch bei drei Filmen Regie. Harvey starb 1973 im Alter von nur 45 Jahren in London an Magenkrebs.

Fakten zum Film:

• Die gleichnamige literarische Vorlage von John Braine erschien erst zwei Jahre zuvor. Die Handlung blickt zurück auf das Jahr 1947.

• Preisgekrönter Film: 1960 Nominiert für 6 Oscars (darunter die 5 wichtigsten: Beste Hauptdarsteller, Bester Film, Beste Regie, Bestes Adaptiertes Drehbuch) sowie Beste Weibliche Nebenrolle, von denen Neil Paterson für sein Drehbuch und – sensationell für eine nicht gebürtig englischsprachige Schauspielerin – Simone Signoret als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurden.

• 1959 erhielt der Film bereits den British Film Academy Award als Bester britischer Film, Simone Signoret gewann den Preis als Beste ausländische Schauspielerin. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1959 erhielt sie im selben Jahr den Preis als Beste Darstellerin.

Das British Film Institute wählte Der Weg nach oben im Jahre 1999 auf Platz 32 der besten britischen Filme aller Zeiten.

• Skandalfilm, der im Entstehungsjahr 1959 wegen seiner Freizügigkeit in England mit dem X-Rating gekennzeichnet wurde, zwischenzeitlich aber sogar eine FSK 12-Freigabe in England wie in Deutschland erhalten hat.

Trailer (deutsch)

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Pressestimmen & Zitate

„Der Film selbst ist großartig, voller guter schauspielerischer Leistungen und meisterhafter Regie. Der Schuss, der den Beginn der neuen Welle ankündigt und nicht wirklich in die Bewegung selbst passt.“ (Cineoutsider)

„Der Weg nach oben“ war für die britische Filmindustrie ein Meilenstein. Damals gehörten die Liebesszenen „zum Heißesten, was je britische Filmstudios verlassen hatte“ (Cinema-Filmlexikon).

„…hervorragend gespielt und atmosphärisch dicht inszeniert.“ (Lexikon des Internationalen Films)

„Der Weg nach oben mag grundlegend düster und freudlos sein, hinterlässt aber einen überraschend nachhaltigen Eindruck.“ (New York Times)

„Gleich die jüngste Arbeit aus Frankreichs „Neuer Welle“ macht deutlich, wie bedrückend altmodisch und international unbedeutend bundesdeutsche Spitzenfilme sind. (Remus im SPIEGEL am 26.08.1959)

Original Trailer von 1959 (englisch)

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Technische Daten

Ungeschnittene Kinofassung, erstmalig im Kinoformat auf DVD, neu digital remastered | Bildformat: WS 1.66:1 (anamorph), Schwarz-Weiß-Film | Laufzeit: 113 Min | Tonformat: Deutsch DD 2.0, Englisch DD 2.0 | Artworkgalerie, Original Kinotrailer | FSK 12 | Die blaue Serie Nr. 1

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