Will Tremper verlässt Personen und findet sie woanders wieder. Das Dazwischen darf erahnt werden – er muss nicht alles erzählen. Die Spannung hält ungebrochen an. Alltagsbeobachtungen, wie man sie lange nicht mehr feiner und subtiler gesehen hat. Der Film ist zu Ende, wenn die Nacht vorbei ist.
Die endlose Nacht ist Krimi, Melodram und Komödie zugleich – zeitlos und heute aktueller denn je. Worauf man im neuen deutschen Kino nur hoffen kann, das wurde 1963 bereits gedreht. Ohne festes Drehbuch und mit improvisierten Texten hat Will Tremper einen Film geschaffen, der durch seine Authentizität fasziniert und nicht zuletzt durch Schauspielgrößen wie Werner Peters, Harald Leipnitz und Hannelore Elsner überzeugt.
Enno Patalas schrieb 1963 in der „Filmkritik“ sogar von einer „bundesdeutschen Bestandsaufnahme“. Jede Figur bleibt für eine Überraschung gut. Perfekte subtil-humoristische Strecken machen einen staunen im unterkühlten Design-Setting des gläsernen Flughafens“.
Klaus Lemke sagte 2012 zu dem Film: „Ohne Will Trempers „Endlose Nacht“ wäre der deutsche Nachkriegsfilm ein großer Irrtum. Neben Godards „Außer Atem“ ist „Die endlose Nacht“ einer der beiden Filme, die mich zum Film gebracht haben“.
„Die endlose Nacht“ erhielt mehrfache Auszeichnungen, dabei u.a.:
1963 Deutscher Filmpreis in Gold: Beste darstellerische Leistung -> Harald Leipnitz
1963 Deutscher Filmpreis in Gold: Beste Filmmusik -> Peter Thomas
1963 Deutscher Filmpreis in Gold: Beste Kamera -> Hans Jura
1963 Deutscher Filmpreis in Silber: Abendfüllender Spielfilm -> Will Tremper