Berlin, 9. April 2025 – Mit der feierlichen Preisverleihung der new berlin film awards im Berliner Kino Babylon ging am Abend des 9. April 2025 die diesjährige Ausgabe des achtung berlin Filmfestivals zu Ende. Das am 2. April 2025 gestartete Festival gilt als bedeutendstes Forum für jungen deutschen Film aus Berlin-Brandenburg. In insgesamt acht Sektionen – darunter die Wettbewerbe für Spiel-, Dokumentar-, mittel- und kurzlange Filme sowie Berlin Spotlights, Berlin Spezial, Berlin Series und eine filmhistorische Retrospektive – präsentierte das Festival über 80 Filme und Serienepisoden, viele davon als Deutschland- oder Berlinpremieren, noch vor ihrer Auswertung im Kino, Fernsehen oder Streaming. Insgesamt vergab das Festival new berlin film awards in 14 Kategorien mit einem Gesamtwert von nahezu 35.000 Euro.
Bereits zum zehnten Mal engagiert sich UCM.ONE mit seinem Filmlabel Darling Berlin als Partner des achtung berlin Filmfestivals. Auch in diesem Jahr stifteten UCM.ONE und Darling Berlin wieder die Auszeichnungen für das Beste Schauspiel, einen paritätisch an zwei Schauspieler:innen vergebenen Preis, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von EUR 1000.-. Die Wettbewerbspreise werden zudem von zahlreichen renommierten Partnern unterstützt – darunter Ziegler Film, ARRI, PHAROS, 25p cine support, Basis Berlin, Shoon’n’ Post und vielen weiteren.
Für ihre schauspielerische Leistung in dem Film FORMEN MODERNER ERSCHÖPFUNG von Sascha Hilpert wurde die Schauspielerin Birgit Unterweger ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde in Vertretung von Regisseur Sascha Hilpert und dem Sohn der Preisträgerin, dem Schauspieler Leonhard Hugger entgegengenommen.
Begründung der Jury:
„Manchmal braucht es keine großen Gesten, um tief zu berühren. Diese Darstellerin zieht uns mit stiller Intensität in den Sog ihrer Figur – so nah, dass wir das Drücken auf der Brust spüren, mit ihr aufatmen wollen. Ihr Spiel ist präzise, leise, aber voller Kraft. Ohne Klischees, ohne Pathos erschafft sie ein nuanciertes Porträt einer Frau am Rand – zerrissen zwischen Erschöpfung, Kontrolle und dem Wunsch nach Verbindung. Sie bringt eine ungeheure Präsenz mit, macht jede Regung spürbar, jeden Widerstand verständlich. Und gerade da, wo man Schwere erwartet, überrascht sie mit Humor: etwa wenn sie sich hartnäckig weigert, die Kunsttherapie mitzumachen. Dann wieder rührt sie uns zu Tränen – etwa in der Tanzszene, in der sich für einen Moment alles öffnet und eine neue Seite von ihr sichtbar wird: eine zarte, körperliche, fast schwebende. Was auf den ersten Blick zurückhaltend wirkt, ist in Wahrheit durchdrungen von Menschlichkeit, Spielfreude und Tiefe. Ihre Darstellung verbindet sich so nahtlos.“
Für ihre schauspielerische Leistung in dem Film NINJA MOTHERF*CKING DESTRUCTION von Lotta Schwerk wurde die Schauspielerin Emma Suthe ausgezeichnet. Der Preis wurde in Vertretung der Preisträgerin von Regisseurin Lotta Schwerk und Kameramann Fion Mutert entgegengenommen.
Begründung der Jury:
„Es ist nicht einfach, eine Figur zu erschaffen, die uns trotz aller Unterschiede – sei es im Alter, in den Erfahrungen oder im Geschlecht – so sehr berührt. Doch genau das hat die Schauspielerin geschafft. Sie hat eine Geschichte erzählt, die uns an unsere eigene Jugend erinnert, mit all ihren Höhen und Tiefen.
Die erste Liebe, die Herausforderungen in Freundschaften, das Loslösen von alten Mustern und das wachsende Bewusstsein für sich selbst – mit all dem hat sie wahrhaftig und einfühlsam diesen Menschen zum Leben erweckt. Es ist beeindruckend, wie sie ihrer Figur in jeder Lebensphase gerecht wird.
Sie schafft es, uns als Zuschauer zu berühren, tiefes Verständnis zu wecken und uns in jeder Szene mit ihr mitfühlen zu lassen – mal mit einer Träne, mal mit einem Lächeln der Versöhnung. Eine solche Entwicklung über Jahre hinweg mit der gleichen Tiefe und Hingabe darzustellen, ist alles andere als einfach. Es braucht nicht nur technisches Können, sondern auch ein tiefes Gespür für die emotionalen Nuancen und eine echte Loyalität zur Figur. Genau das spüren wir in jeder Szene – die jugendliche Leichtigkeit, den ersten Herzschmerz und das stille Wachsen an all den Herausforderungen des Lebens. Diese Leistung verlangt viel mehr als nur Talent. Sie erfordert eine außergewöhnliche Sensibilität, eine präzise Beobachtungsgabe und eine große Spielfreude. Und es ist diese Mischung, die ihre Figur so lebendig macht, dass sie uns lange im Gedächtnis bleibt. Heute ehren wir eine Künstlerin, deren Talent, Authentizität und Nähe zu ihrer Figur uns nicht nur überzeugt, sondern tief bewegt haben: Emma Suthe für ihre Rolle der Leonie in NINJA MOTHERFUCKING DESTRUCTION.“
Der große Gewinner des diesjährigen Festivals ist ROTE STERNE ÜBERM FELD von Laura Laabs. Der Film sorgte mit seinen drei Festivalvorführungen – insbesondere bei der Berlinpremiere mit einem zweistündigen Q&A – für intensive Diskussionen. Der new berlin film award für den Besten Spielfilm gingt an ROTE STERNE ÜBERM FELD. Regisseurin Laura Laabs wurde außerdem für das beste Drehbuch, die Produzenten Balthasar Busmann und Maximilian Haslberger von Amerika Film für die beste Produktion, und Carlos Vasques für die Beste Kamera im Spielfilm geehrt.
Zudem wurde NACHT DER KOJOTEN von Clara Trischler als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, der Preis für die Beste Regie ging an Lotta Schwerk für NINJA MOTHERF*CKING DESTRUCTION, die Preise für Bestes Kostümbild und Bestes Szenenbild gingen an Frédéric Jaegers ALL WE EVER WANTED und den Preis der Ökumenischen Jury erhielt IM PRINZIP FAMILIE von Daniel Abma.
Weitere Preisträger:innen hier: Offizielle Pressemitteilung
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