Der dokumentarische Geheimtipp der Berlinale 2019 „Searching Eva“ (Darling Berlin) von Pia Hellenthal ist jetzt auch auf DVD und bei allen einschlägigen VoD-Portalen verfügbar. “Searching Eva” ist ein Film jenseits aller Konventionen, herausfordernd in der Thematik und visuell und ästhetisch faszinierend. Man taucht in Evas Welten ein und kommt verändert wieder heraus.
Inhaltsangabe:
Eva, 25, in Berlin lebende Italienerin, führt ein öffentliches Leben, mit allen Konsequenzen. Mit 14 Jahren gab sie sich einen neuen Namen, erklärte Privatsphäre zu einem überholten Konzept und veröffentlichte ihren ersten Tagebucheintrag online. Seither teilt sie ihr Leben bis ins intimste Detail mit aller Welt. Sie lebt vielfältige Identitäten: Katzenbesitzerin, Dichterin, Sexarbeiterin, Bisexuelle, Ex-Junkie, Feministin, Anarchistin, Model, Sternzeichen Jungfrau….
Erwachsen wurde sie im Internet, wo sie aus ihrer Selbstsuche ein öffentliches Spektakel machte, das die Frage aufwirft, was „eine Frau denn genau zu sein hat“. Ihre Realität ist virtuell und das Leben ist “so etwas wie ein Indie-Film” – eine subjektive Konstruktion unter eigener Regie.
Wir springen von Berlin in ihre alte Heimat Italien, von Mexiko nach Athen, so als klickten wir uns durch ihr Instagram-Profil. Eva läuft bei Fashion Shows in Paris, wird von Sugar Daddies in gutbürgerlichen Hotels massiert, nimmt Drogen, föhnt die Haare ihrer Freundin, spielt mit ihrer Katze. Anstatt einem narrativen Faden zu folgen, kreist der Film um Themen, die Evas Leben von sich aus aufwerfen: Fragen nach Sexualität, Gender, dem Konzept von Arbeit und dem einer fixen Identität. In ihren Blog-Beiträgen, Gedankenspuren und Ideenfragmenten demonstriert Eva ihren Scharfsinn und entwaffnende Ehrlichkeit.
Kommentare über den Film:
“Das Porträt eines modernen Menschen ist atemlos wie das Wischen durch ein Instagram-Profil.” (Süddeutsche.de)
“Ein kunstvoll ausgearbeiteter Blick in den Kopf einer Mittzwanzigerin, die dem Schubladendenken entkommen will. Ein Leben in der Halböffentlichkeit und der Kampf für die Identität in Zeiten des Internets ist noch nie so gut inszeniert worden.” (Zett.de)
“Brillant mäandernde Montage… grandiose Bilder!” (Kino-Zeit.de)
“Geschickt hebelt Hellenthal die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion aus und macht uns zu Rezipienten jener für das Digitale so essenziellen Inszenierungsstrategien, die auch Eva aus dem Effeff beherrscht. Ein furioses, nachhallendes Debüt.” (Epd Film)
“Ein höchst spannender Film über eine herausragende Berliner und europäische Erscheinung: eine Kunstfigur auf der Suche nach immer neuen Facetten eines Selbstseins, das virtuos klassische Vorstellungen von einem “sei du selbst” ins Leere laufen lässt.” (Tip Berlin)
“Pia Hellenthals stark sympathisierende Studie vollführt einen ähnlichen Balanceakt, den auch Eva in ihrem Leben probiert. Alles sieht hier nämlich sehr lässig aus… Ein Geschenk!” (Kölner Stadtrevue)
Weitere Informationen über den Film: Searching Eva