Heute wird im Kommunalen Kino Metropolis (Kleine Theaterstr. 10) in Hamburg feierlich das diesjährige cinefest – XVI. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes eröffnet, welches vom 16. bis 24. November in Hamburg stattfinden. UCM.ONE ist in diesem Jahr erstmalig als Partner mit dabei. Zukünftig werden cinefest und UCM.ONE regelmäßig auserlesene Filmperlen veröffentlichen, die im Rahmen des Festivals eine Rolle spielen.
Der erste Film, der im Rahmen dieser neunen Kooperation veröffentlicht wird, wird der Film „Was wäre, wenn…?“ von Gerhard Klingenberg sein.
Das diesjährige Thema des Festivals ist „Dr. Seltsam oder: Aus den Wolken kommt das Glück – Film zwischen Politik-Komödie und Gesellschafts-Satire„. Im Kino wurde schon immer gelacht. Wann aber der Spaß aufhört und der Ernst beginnt, loteten Filmmacher und Publikum stets wieder aufs Neue aus. Dass sich Kurt Tucholsky Frage „Was darf Satire?“ in der Filmgeschichte nicht pauschal mit „Alles“ beantworten lässt, sondern die Antwort immer abhängig vom historischen Kontext, insbesondere den jeweiligen Machtstrukturen war, zeigt cinefest, das mit Filmen von 1924 bis 2015 die Spannweite dieses kritisch-unterhaltsamen Genres erkundet.
Eröffnet wird das Festival in diesem Jahr mit der Verleihung des Reinhold Schünzel-Preises an Giovanni Spagnoletti für „langjährige Verdienste um die Pflege, Bewahrung und Verbreitung des deutschen Film-Erbe“ und dem anschließenden Eröffnungsfilm „Wir Kellerkinder“ (1960) von Jochen Wiedermann mit Wolfgang Neuss, Wolfgang Gruner, Karin Baal, Jo Herbst und Ingrid van Bergen.
Inhaltsangabe: Vom Kellerleben zum Klapsmühlendasein – Zwei Lebenszustände, die für Macke Prinz (Neuss) zwei Welten bedeuten. Die Filmsatire nach einem Drehbuch von Wolfgang Neuss setzt sich mit der „unbewältigten Vergangenheit“ der Deutschen aus der „nicht-angepassten“ Sicht eines Kellerkinds auseinander und schafft es dabei, unterhaltsam, aber auch tiefgründig zu sein.
Die Veranstalter:
CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V. – 1989 entstanden aus der Redaktion des gleichnamigen Lexikons – vermittelt die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen und kulturhistorischen Arbeit durch Kongresse, Retrospektiven, Seminare, Ausstellungen und Publikationen einer filminteressierten Öffentlichkeit und hat sich durch seine Veröffentlichungen und Veranstaltungen international als Fachinstitution etabliert.
Seit 1990 ist das Bundesarchiv-Filmarchiv mit Sitz in Berlin offizieller Mitveranstalter der filmhistorischen CineGraph-Kongresse. Die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Archiv und filmhistorischem Centrum im Rahmen der Kongresse hat die beiden Partner in ihrem Bestreben bestärkt, gemeinsam dem deutschen Film-Erbe eine neue Veranstaltungsreihe zu widmen.
Das Bundesarchiv-Filmarchiv und CineGraph sind Mitglieder des Kinematheksverbunds.
Bisherige Themen beim cinefest:
- 2004 – Die deutsche Filmkomödie vor 1945 (mit dem Schwerpunkt auf jüdischen Komödianten vor und nach 1933)
- 2005 – FilmEuropa Babylon. Mehrsprachenversionen der 1930er Jahre in Europa
- 2006 – Leinen los! Maritimes Kino in Deutschland und Europa 1912–1957
- 2007 – Film im Herzen Europas. Deutsch-Tschechische Filmbeziehungen im 20. Jahrhundert
- 2008 – Alles in Scherben !…? Film-Produktion und Propaganda in Europa 1940–1950
- 2009 – Schatten des Krieges. Innovation und Tradition im europäischen Kino 1940–1950
- 2010 – cinema trans-alpino. Deutsch-Italienische Filmbeziehungen
- 2011 – Europas Prärien und Cañons. Western zwischen Sibirien und Atlantik
- 2012 – Kalter Krieg und Film-Frühling. Das Kino der frühen 1960er Jahre
- 2013 – Verboten! – Filmzensur in Europa
- 2014 – Gegen?Öffentlichkeit! – Neue Wege im Dokumentarischen
- 2015 – Menschen im Hotel. Filmische Begegnungen in begrenzten Räumen
- 2016 – Gebrochene Sprache – Filmautoren und Schriftsteller des Exils
- 2017 – Zwischen Revolution und Restauration – Kultur und Politik 1789–1848 im Spiegel des Films
- 2018 – Meister des Weimarer Kinos – Joe May und das wandernde Bild
Beim cinefest im Jahr 2012, welches sich dem Thema „Kalter Krieg und Film-Frühling – Das Kino der frühen 1960er Jahre“ widmete, wurde schon der Darling Berlin Film „Die Endlose Nacht“ (1963) von Will Tremper mit u.a. Hannelore Elsner, Harald Leipnitz und Karin Hübner gezeigt.
In diesem Jahr steht der Film „Warum die UFOs unseren Salat klauen“ (1980) von Hansjürgen Pohland u.a. mit Thomas Piper, Hildegard Knef, Ursela Monn, Curd Jürgens, Günter Pfitzmann und Pavla Ustinov am Sonntag, den 17. November 2019 (14:30 Uhr, Kommunales Kino Metropolis), auf dem Programm.